Von den 22 Spielern des griechischen Vereins Omonia sind gerade einmal fünf tatsächlich Griechen. Foto: Archiv Günter Bergmann

Der griechische Fußballverein Omonia in Vaihingen lebt seit 1962 multikulturellen Zusammenhalt.

Vaihingen - Einen griechischen Fußballverein stellt man sich zunächst anders vor. Der Kader der Aktiven-Mannschaft des GFV Omonia Vaihingen besteht derzeit aus 22 Spielern. Unter ihnen befinden sich Spieler, die aus den USA, Italien, der Türkei, dem Libanon oder Guinea stammen. Auch ein paar Deutsche sind darunter, Griechen sind es gerade einmal fünf.

Doch das war nicht immer so. Als die erste Generation griechischer Gastarbeiter nach Stuttgart kam, bot das gemeinsame Fußballspielen Zusammenhalt. 1962 wurde der Verein erstmals gegründet. Bis 1985 wurde innerhalb einer griechischen Liga gegen andere griechische Vereine aus Baden-Württemberg gespielt. Nach Vorgabe des Landesverbandes im Jahr 1985 trug sich der GFV Omonia im Vereinsregister ein und schloss sich dem regulären Spielbetrieb des Verbandes an.

Ein halbes Jahrhundert

Im Herbst feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Vieles hat sich mit den Jahren verändert. „Wir freuen uns heute über jegliche andere Nationalitäten,“ sagt der Vorsitzende Phillipos Tsaliskanis.Er ergänzt: „Wer den Verein anständig vertritt und spielerische Leistung bringt, ist willkommen.“ Integration sei ein sehr wichtiger Aspekt im Vereinsleben. Dies zeigt sich beispielsweise in den Mannschaften, zu denen auch Spieler des 1. FC Lauchhau-Lauchäcker 04 gehören. „In einer Spielgemeinschaft spielt man dann im ‚Omonia 1. FC LL 04‘“, erklärt Tsaliskanis. Allein die ersten Mannschaften der beiden Vereine sind getrennt.

Mit dem Bürgerforum Lauchhau-Lauchäcker ist die Spielgemeinschaft Betreiber des im Jahr 2010 eröffneten Sport- und Freizeitgeländes Vaihingen-West. Dank der neuen räumlichen Möglichkeiten verwirklichte der GFV Omonia seinen Traum einer eigenen Jugendarbeit. „Dadurch hat sich unsere Mitgliederzahl verdreifacht“, sagt Tsaliskanis. Mit drei Jugendmannschaften habe man angefangen, heute seien es elf, darunter auch zwei Mädchen-Teams: „In Vaihingen gibt es eine sehr große Resonanz beim Mädchenfußball.“

„Die neue Anlage gibt uns eine Heimat.“

Im nächsten Jahr soll neben dem Kunstrasenplatz ein weiteres kleines Spielfeld entstehen. „Das macht uns noch einmal flexibler,“ sagt der Vorsitzende. Zuvor sei man zum Spielen viel umhergezogen. „Die neue Anlage gibt uns eine Heimat und eröffnet Perspektiven.“

So konnten vergangenes Jahr zum ersten Mal Jugend-Sommerturniere stattfinden, bei denen 92 Mannschaften zu Gast waren. Im Juni folgt die zweite Auflage. „Generell haben wir gute Aussichten“, meint Tsaliskanis. „Wir gehen davon aus, dass wir im Sommer mit unserer ersten Mannschaft den Aufstieg in die Kreisliga A feiern können.“

„Schon mein Vater hat hier gespielt.“

Seit drei Jahren ist Tsaliskanis im Vorstand, zuvor hat er zwölf Jahre aktiv gespielt. Dass er sich weiterhin für den Verein einsetzt, ist für ihn selbstverständlich: „Als Vaihinger hatte ich von klein auf eine enge Bindung zum Verein. Schon mein Vater hat hier gespielt und mein Onkel war viele Jahre lang im Vorstand.“

So nennt Tsaliskanis den Verein „klein, aber dafür familiär.“ Wichtig sei der Zusammenhalt und die Freundschaft. Auf den verschiedenen Vereinsfesten sei dies spürbar. Zwei Mal im Jahr veranstalten die Mitglieder ein öffentliches Fest mit Live-Folklore und griechischen Grillspezialitäten. Auch auf dem Vaihinger Weihnachtsmarkt komme Gegrilltes, Zaziki und Ouzo seit drei Jahren gut an. Der 1. FC LL 04 hat seinen Stand nebenan. „Wir bieten bewusst etwas Besonderes an, damit wir nicht in Konkurrenz stehen.“ Zudem spielen einmal im Jahr die Ehemaligen gegen die aktuelle erste Mannschaft. „Die Älteren haben meist das Nachsehen,“ lacht Tsaliskanis, „aber es ist ein schönes Zusammenkommen von Jung und Alt.“

Im Fußball geht um weit mehr als nur das Spielen, meint Tsaliskanis. Die Kinder würden lernen, sich selbst für etwas Größeres zurückzustellen. Das gemeinsame Erlebnis stehe im Vordergrund. „Jedem steht die gleiche Behandlung zu, ungeachtet seiner Leistungsstärke oder seiner Herkunft.“

Schnuppertraining: Dieses ist beim GFV Omonia Vaihingen dienstags, mittwochs oder freitags zwischen 15.30 und 19.30 Uhr auf dem Sportgelände Vaihingen-West möglich. OMONIA VAIHINGEN Anschrift: Hauptstraße 170, 70563 Stuttgart Telefonnummer: 73 37 14 Mail-Adresse: info@omonia-vaihingen.de Homepage: www.omonia-vaihingen.de Vorsitzender: Phillipos Tsaliskanis Gründungsjahr: 1962/1985 Mitgliederzahl: 200 Stuttgart aktiv Treiben Sie Sport? Spielen Sie ein Instrument? Dann erzählen Sie uns von Ihrem Verein! Schicken Sie einfach eine Mail an aktiv@stz.zgs.de. Hier finden Sie weitere Vereine in Ihrer Nachbarschaft.