Die Ausstellung historischer Lokomotiven am Bahnhof ist bei den Märklintagen ein zuverlässiger Publikumsmagnet. Foto:  

Am Wochenende locken die Internationale Modellbahnausstellung und die Märklintage rund 60 000 Eisenbahnfans aus aller Welt nach Göppingen. Viele erwarten die Eröffnung des Märklineums mit Spannung.

Göppingen - Vom 13. bis zum 15. September gibt es an fünf Veranstaltungsorten auf insgesamt 55 000 Quadratmetern und mehr als 140 Ausstellern alles, was das Herz von Modellbahnliebhabern begehrt. „Es trifft sich die komplette Branche“, erklärt Eric-Michael Peschel. Er ist bei Märklin für die Bereiche Event und Marketing zuständig. Besonders hervorzuheben sei, dass in Göppingen dank der Lokomotivenschau am Bahnhof nicht nur die kleinen Modelleisenbahnen, sondern auch große Lokomotiven bewundert werden könnten.

Einer der Höhepunkte ist bereits von diesem Dienstag an auf dem Göppinger Marktplatz zu sehen. Dort wird gegen 16 Uhr eine Schmalspurlokomotive der sächsischen Gattung IV K aufgestellt. Von diesen Lokomotiven sind zwischen 1892 bis 1921 insgesamt 96 Stück beschafft worden. Die Produktion erfolgte in der Sächsischen Maschinenfabrik, vormals Richard Hartmann, in Chemnitz. Am Donnerstag wird das Gefährt um 10 Uhr wieder abgeholt und vor die EWS-Arena gefahren, wo es bis zum Ende der Modellbahntage zu sehen sein wird.

Viele Angebote sind kostenlos

Viele Angebote der Internationalen Modellbahn Ausstellung (IMA) und der Märklintage sind kostenlos zu besichtigen, etwa die Lokomotivenschau am Bahnhof oder die Lok auf dem Marktplatz. „Erst wenn ich in eine Ausstellungshalle rein möchte, muss ich bezahlen“, erklärt Peschel.

Die Veranstalter hoffen auch in diesem Jahr auf rund 60 000 Besucher: „Wir verdoppeln an diesem Wochenende die Einwohnerzahl von Göppingen“, sagt Peschel. Die Besucher kämen auch von weit her, aus den USA, Neuseeland, Australien und China. Aus der Schweiz werden zwei Sonderzüge und mehrere Busse erwartet.

Das neue Märklin-Museum am Hauptsitz des Unternehmens, das Märklineum, ist allerdings nicht wie ursprünglich geplant rechtzeitig fertig geworden. Der Modellbahnhersteller rechnet damit, dass das Museum samt großer Modelleisenbahnlandschaft im Mai kommenden Jahres eröffnet werden kann. Als Grund für die Verzögerung erklärte das Unternehmen vor Kurzem, dass die Umbauarbeiten in dem Bestandsgebäude auf dem Märklingelände aufwendiger seien als vermutet.

Besucher können sich anschauen, wie die Modellbahnanlage im Märklineum entsteht

Besucher der IMA und der Märklintage können aber von einer Empore herab die Arbeiten an der mehr als 300 Quadratmeter großen Modelleisenbahnanlage verfolgen. Wenn einmal alles fertig ist, soll die Miniaturwelt verschiedene Epochen der Eisenbahngeschichte widerspiegeln.

Am Bahnhof in Göppingen wird es von Freitag bis Sonntag eine Lokparade mit rund zwanzig historischen sowie aktuellen Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven geben. Die Besucher können bei Sonder- und Pendelfahrten in den Waggons oder sogar im Fahrerhaus dabei sein. Unter den ausgestellten Loks zählt das Schweizer Krokodil zu den Höhepunkten.

Wer einen Blick hinter die Kulissen der Produktion bei Märklin werfen möchte, hat am Freitag und Samstag dazu Gelegenheit. Die Besucher können die einzelnen Stationen vom Druckguss über die Veredelung der Oberflächen in der Galvanik bis hin zur Lokmontage verfolgen und den Entstehungsprozess der Modelleisenbahnen nachvollziehen. „Es ist immer wieder ein Unikat, das gebaut wird“, verrät Peschel. Die Mitarbeiter erklären die jeweiligen Arbeitsschritte. Geöffnet ist am Freitag und am Samstag von 9 bis 15 Uhr. Im Innenhof gibt es außerdem eine Hüpfburg und einen Bastelparcours.

Im Stauferpark und der EWS-Arena präsentieren Aussteller ihre Angebote

In der EWS-Arena haben Händler und Hersteller allerlei Zubehör im Angebot. Ferner können die Besucher ausgefallene Schauanlagen bewundern und sich auf spannende Modellpräsentationen freuen. Im Stauferpark gibt es auf 7000 Quadratmetern alles, was das Modellbahner-Herz begehrt. Auf der beliebten Ausstellungsfläche in der Werfthalle präsentieren mehr als 100 Aussteller und Vereine aus dem Bereich Zubehör ihre Produkte. Auf der Showbühne wird außerdem ein Unterhaltungsprogramm geboten.

Auf dem Leonhard-Weiss-Areal können die Besucher Eisenbahnen auch von unten betrachten. Die 50 bis 70 Meter langen Fahrzeuggruben des Unternehmens machen das möglich. Auf dem Betriebsgelände reparieren Experten Waggons der Schweizer Bundesbahn. Die Besucher können die Arbeit der Fachleute an den Lokomotiven hautnah beobachten.