Lang-Lkw eignen sich zum Transport von leichten, sperrigen Teilen Foto: Gerster

Der Autobauer Daimler hat nach StN-Informationen beim Land einen Antrag auf Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von Lang-Lkw gestellt. Es geht um 17 Strecken von Lieferanten etwa von Nagold, Köngen oder Heilbronn in verschiedene Daimler-Werke wie Sindelfingen, Rastatt oder Düsseldorf.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler hat nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten beim Land einen Antrag auf Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von Lang-Lkw gestellt. Es geht um 17 Strecken von Lieferanten etwa von Nagold, Köngen oder Heilbronn in verschiedene Daimler-Werke wie Sindelfingen, Rastatt oder Düsseldorf. „Wir entlasten dadurch Klima und Infrastruktur“, sagte Daimler-Lkw-Chef Wolfgang Bernhard den StN. Daimler geht davon aus, dass sich mit dem Einsatz der bis zu 25 Meter langen Laster 9500 Lkw-Fahrten und bis zu knapp 2700 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen ließen. Auch der Verband der Spedition und Logistik Baden Württemberg forderte erneut den Einsatz der umstrittenen Großlaster.

Hintergrund des Vorstoßes ist der kürzlich veröffentlichte Zwischenbericht der Bundesanstalt für Straßenwesen zum Feldversuch mit den Lang-Lkw, an dem das Land Baden-Württemberg jedoch nicht beteiligt ist. Ergebnisse waren Kraftstoffersparnisse bis zu 25 Prozent, kein erhöhter Aufwand für die Erhaltung der Infrastruktur und keine Verlagerungen von der Schiene auf die Straße. „Der Feldversuch läuft erfolgreich“ so das Fazit. Er umfasst hauptsächlich Autobahnstrecken und soll bis Ende 2016 dauern. Derzeit beteiligen sich laut Bundesanstalt für Straßenwesen 39 Unternehmen mit 85 Lang-Lkw.

Obwohl die grün-rote Landesregierung Lang-Lkw bisher skeptisch sieht, könnte Bewegung in das Thema kommen. Das von der SPD geführte Wirtschaftsministerium signalisierte Gesprächsbereitschaft. Man zeige sich „offen, den Dialog im Licht der neuen Erkenntnisse wieder aufzunehmen.“

Als Gegner der Lang-Lkw gilt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Er räumt Schiene und Wasser als Transportweg Vorrang ein. „Wir bleiben bei unserer grundsätzlichen Ablehnung“, sagte ein Sprecher.