Auch wenn tausende Fische in der Schozach verendet sind, es ist wohl nicht alles Leben in dem Flüsschen getötet worden. Foto: dpa

Zwei Mitarbeiter einer Spedition sollen Schuld an dem Giftunfall in der Schozach bei Heilbronn sein. Wurden tatsächlich alle Lebewesen in dem kleinen Fluss getötet?

Ilsfeld - Nach einem verheerenden Fischsterben in der Schozach ermittelt die Heilbronner Staatsanwaltschaft gegen zwei Mitarbeiter der Ilsfelder Spedition Kühne und Nagel wegen Gewässerverunreinigung. Der Vorwurf: Ein Staplerfahrer soll einen Container beschädigt haben, in dem sich eine hoch konzentrierte Chemikalie auf Alkoholbasis befand. 1000 Liter des Grundstoffs für Reinigungsmittel gelangten offenbar vom Hof der Firma über eine Entwässerungsrinne in einen Entwässerungsschacht und dann in das Bachbett. Inzwischen ist nachgewiesen, dass die Chemikalie das Fischsterben verursachte.

Alarm kam erst zwei Tage nach dem Vorfall

Der 31-Jährige und ein Kollege sollen den Unfall weder der Firmenleitung noch den Behörden gemeldet haben. Nach Polizeiangaben ist der erste Alarm am Donnerstagmorgen – rund zwei Tage nach dem Vorfall – bei den Behörden eingegangen. Seit Freitagmittag gab es Hinweise, dass das massive Fischsterben mit dem Unfall in der Spedition zusammenhängen könnte. Interne Recherchen der Firmenverantwortlichen haben laut der Polizei zu den beiden Mitarbeitern geführt. Das Landratsamt in Heilbronn teilte jetzt mit, dass entgegen ersten Befürchtungen Kleinstlebewesen in der Schozach überlebt hätten. Sie sind eine der entscheidenden Grundlagen für die Wiederbesiedelung durch Fische. Eine genaue Prognose sei aber erst in vier Wochen möglich.