Die Landesstraße zwischen Sindelfingen und Stuttgart stand unter Wasser. Foto: SDMG

Das Unwetter am Donnerstagabend hat an mehreren Orten im Kreis wieder für überschwemmte Straßen gesorgt. In ein Haus in Dagersheim schlug ein Blitz ein.

Böblingen - Das Gewitter, das am Donnerstagabend über den Kreis Böblingen hinweggezogen ist, hat einige Feuerwehren in Atem gehalten – auch wenn das Wasser bei weitem nicht so viel Schaden anrichtete wie bei dem Unwetter am 31. Mai.

In Böblingen-Dagersheim schlug am Donnerstag um 19.25 Uhr ein Blitz in den Dachstuhl eines Hauses im Holunder Weg ein. Die Bewohner alarmierten die Feuerwehr und unternahmen bis zu deren Eintreffen selbst erste Löschmaßnahmen mit einem Gartenschlauch. Die Kameraden untersuchten die Einschlagstelle mit einer Wärmebildkamera, bevor Entwarnung gegeben wurde.

Wassereinbruch in einem Geschäft

Kurz zuvor war die Böblinger Feuerwehr schon auf die Hulb ausgerückt, wo sich große Mengen Wasser in ein Geschäft in der Hanns-Klemm-Straße ergossen hatten. Wie sich herausstellte, war ein Fallrohr für den Regenablauf vom Dach in der Zwischendecke nicht mehr intakt. Durch das Wasser weichten Deckenpaneele auf und fielen zu Boden. Nach dem Abdichten des Fallrohrs mit Hilfe von Sandsäcken saugte die Feuerwehr das Wasser ab.

Auch die Holzgerlinger Feuerwehr war wegen des Unwetters im Einsatz. Um 19.47 Uhr rückten die Kameraden zur Unterführung der B464 aus. Dort hatte Unrat den Abfluss verstopft, sodass sich die Unterführung mit Wasser füllte. Nach der Reinigung konnte das Wasser wieder ungehindert abfließen. Um 21.38 Uhr wurde dann ein Wassereinbruch im Schulgebäude in der Berkenstraße gemeldet. Auch diesen konnten die Kameraden beheben.

Unterführung der A8 könnte zum Problem werden

In Sindelfingen blieb es dieses Mal verhältnismäßig ruhig. Lediglich die Unterführung der A8 auf der Landesstraße nach Stuttgart lief wie bereits beim letzten Unwetter voll Wasser. Dort gibt es einem Feuerwehrsprecher zufolge keinen Ablauf, deshalb könne sich diese Stelle für die Feuerwehr in Zukunft zur Problemzone entwickeln. Während die Polizei den Verkehr regelte, saugten die Kameraden das Wasser ab und reinigten die Fahrbahn, dann konnten die Autofahrer ihre Fahrt weiter fortsetzen.

In Weil der Stadt-Hausen kämpft man derweil noch mit den Schäden eines Gewitters, das die Region am 22. Mai heimgesucht hatte. Am schlimmsten traf es dabei die erst vor zwei Jahren komplett sanierte Kreisstraße nach Tiefenbronn-Lehningen (Enzkreis). Das Oberflächenwasser von 22 Hektar Wiesen und Feldern fließt über diese Straße ab. Die Wassermassen, die während des Gewitters niedergingen, rissen den kompletten Unterbau der Straße mit und spülten ihn in den Hausener Ortskern. Jetzt, zwei Wochen später, steht fest: „Im betroffenen Abschnitt kann im Bereich der breitflächigen Unterspülungen von einem Totalschaden gesprochen werden“, sagt Dennis Ritter, der Sprecher des Böblinger Landratsamts. Wann die Kreisstraße nach Lehningen wieder offen ist, kann er noch nicht sagen.