Ob es die Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen gibt und ob sie und ihr Wahrzeichen, die Sparrenburg nur eine Illusion ist – das soll ein Gewinnspiel klären. Eingereicht wurden 2000 Beweise aus der ganzen Welt, die belegen sollen, dass die Stadt nicht existiert. Foto: dpa

Seit ein Student vor 25 Jahren erstmals behauptete, die Stadt Bielefeld gebe es nicht, hält sich die Verschwörung um das Städtchen in Nordrhein-Westfalen. Zum 25. Geburtstag der Bielefeld-Verschwörung rief die Stadt nun dazu auf, Beweise dafür zu liefern – und erhielt 2000 Einsendungen aus aller Welt.

Bielefeld - Mit dem Student Achim Held fing vor nun 25 Jahren alles an: Auf einer Party unter Studenten erzählte der damals, dass es die Stadt Bielefeld nicht gebe – und Helds Verschwörungstheorie hielt sich. „Bielefeld gibt’s gar nicht“ ist noch heute ein Gag und zieht viele Lacher. Helds Text gilt außerdem als einer der ersten Internet-Hypes. Zum 25. Geburtstag der Verschwörung hatte sich die Stadt Bielefeld nun etwas ganz besonderes einfallen lassen – und bat mit dem Slogan „Zu schön, um wahr zu sein“ um Beweise, dass die Stadt nicht existiere.

In den sozialen Medien ging in den vergangenen Wochen der Hashtag #bielefeldmillion durch die Decke, auf Twitter kletterte der Suchbegriff sogar auf Platz eins der deutschen Trends. Zwei Wochen lang hatten die Bewerber Zeit, ihre Beweise einzureichen – und auf den Gewinner wartet ein Preisgeld von einer Million Euro. „Wenn niemand beweisen kann, dass die Stadt nicht existiert, werden wir uns von der Verschwörung verabschieden“, so die Stadt. Aber wozu das Ganze? Bezweifelt selbst die Stadt, dass es es sie nicht gibt? „Nein, wir sind uns unserer Existenz sicher“, heißt es von Seiten der Stadt.

Briefe, Comics, Gedichte und wissenschaftliche Beweise

„Wir haben ganze 2000 Einsendungen bekommen und zwar aus aller Welt“, erzählt Jens Franzke, Pressesprecher der Bielefeld Marketing am Morgen nach Ablaufen der Einsendefrist. 300 Beweise flogen sogar aus dem Ausland in den Briefkasten der Stadt, aus den USA, aus Kanada, aus Russland, Indien, Japan und Neuseeland. „Die haben sich echt alle Mühe gegeben und die Beweise so humorvoll formuliert, wie die Aktion von uns angedacht war“, so Franzke.

Darunter finden sich Briefe, Kinderbilder, Gedichte, handgezeichnete Comics, Kunstwerke und auch literarische Aufsätze. Und auch von der wissenschaftlichen und mathematischen Seite her haben ein paar Köpfe argumentiert: „Einer hat die Existenz Bielefelds mit Argumenten aus der Quantenphysik angezweifelt und andere den Begriff Existenz gedreht und gewendet“, beschreibt sich Franzke.

Die eingesendeten Beweise werden in den nächsten zwei Wochen untersucht. Am 17. September wird das Ergebnis vorgestellt – und endgültig verkündet, ob die Stadt Bielefeld existiert oder nicht.

Auf welche irrsinnigen Ideen die Teilnehmer zum Teil kamen, um zu beweisen, dass Bielefeld nicht existiert, sehen Sie in der Bildergalerie.