Der Anlagenbauer Voith hat wegen hoher Kosten für den Konzernumbau mit einem Gewinneinbruch zu kämpfen. Foto: dpa

Probleme durch zunehmende Digitalisierung: Der Siegeszug von iPad und E-Reader macht dem Anlagenbauer Voith das Leben schwer. Der Konzern streicht das Geschäft mit Papiermaschinen daher radikal zusammen.

Probleme durch zunehmende Digitalisierung: Der Siegeszug von iPad und E-Reader macht dem Anlagenbauer Voith das Leben schwer. Der Konzern streicht das Geschäft mit Papiermaschinen daher radikal zusammen.

Stuttgart - Der Anlagenbauer Voith hat wegen hoher Kosten für den Konzernumbau einen herben Gewinneinbruch verbucht. Zum Ende des Geschäftsjahres 2013 (30. September) standen 63 Millionen Euro Überschuss in den Büchern - im Vergleich zu 114 Millionen Euro im Vorjahr, wie Voith-Chef Hubert Lienhard am Mittwoch in Stuttgart sagte. Der Umsatz blieb mit 5,7 Milliarden Euro nahezu unverändert.

Das Heidenheimer Unternehmen leidet unter der Digitalisierung und der damit verbundenen Flaute beim Geschäft mit Papiermaschinen. Voith baut den Geschäftsbereich daher radikal um und streicht in Deutschland Hunderte Stellen. In Europa sollen Lienhard zufolge bis Ende September 2014 rund 1000 Mitarbeiter gehen.

„Das Vordringen der Elektronik in dem Bereich wird anhalten“, sagte Lienhard. Der Geschäftsbereich Papier verliere für den Konzern daher an Bedeutung. Im vergangenen Geschäftsjahr schlugen die Umbaukosten mit 156 Millionen Euro negativ zu Buche.

Für 2014 erwartet Voith bei den Erlösen kein Wachstum

Ab dem Geschäftsjahr 2015 will Voith durch die Restrukturierung aber 150 Millionen Euro jährlich sparen, wie Lienhard ankündigte. Der Anlagenbauer will innerhalb des Umbauprogramms nicht nur schwächere Bereiche verkaufen, sondern sich auch stärker international ausrichten.

Voith macht derzeit bereits mehr als die Hälfte des Umsatzes außerhalb Europas und will sich künftig noch stärker auf Märkte beispielsweise in Amerika und Asien konzentrieren.

Für 2014 erwartet Voith bei den Erlösen allerdings kein Wachstum, wie Lienhard ankündigte. Dasselbe gelte für den Auftragseingang. Kunden hatten sich bereits im vergangenen Geschäftsjahr zurückhaltend gezeigt. Beim Ergebnis wollen die Heidenheimer künftig dank des eingeleiteten Umbaus aber wieder zulegen.

Trotz des geplanten Stellenabbaus in der Papiermaschinen-Sparte war die Mitarbeiterzahl zum Stichtag 30. September noch um rund 800 auf 43 134 Beschäftigte gestiegen. Aufgebaut hatte Voith in seinen anderen Geschäftsbereichen wie technische Dienstleistungen, Antriebstechnik und der Ausrüstung von Wasserkraftwerken.