Ein Vorgeschmack auf größere Warnstreikwellen im Tarifkonflikt des Einzelhandels: Protestkundgebung in Stuttgart vor dem Einkaufszentrum Milaneo Foto: Verdi

Im Einzelhandel herrschen wegen des Wettbewerbsdrucks raue Sitten. Nun beschuldigt die Gewerkschaft Verdi die Modemarke Zara des spanischen Textilriesen Inditex, Negativlisten über Mitarbeiter zu führen. Das ist weiterer Zündstoff für die Tarifrunde.

Stuttgart - In der Münchner Belegschaft der Modekette Zara herrscht helle Aufregung. Per Zufall ist dem Betriebsrat eine von der Geschäftsführung verfasste Liste der Damenabteilung in die Hände gefallen, auf der einzelne Mitarbeiterinnen mit negativen Einschätzungen eingestuft werden: „Aufhebung in Vorbereitung“ – heißt es in einem Fall, obwohl mit der Frau darüber laut Betriebsrat nicht gesprochen worden sei. Weitere Bemerkungen zu anderen Kolleginnen lauten „Will nicht“, „Aufhebung“ und „schwanger“.