Georg Krämer hat große Pläne für das Jahr 2014. In diesem Sommer will er sein Blumengeschäft an der Gablenberger Hauptstraße umbauen. Foto: Maira Schmidt

An Ideen mangelt es den Gewerbetreibenden im Stadtteil nicht. Auch für 2014 ist einiges geplant. Beispielsweise werden die über den Stadtteil hinaus bekannten Puppen im Jahr 2014 mit Tiermasken versehen.

Gablenberg - Wolfgang Schäfer scheint selbst ein wenig überrascht, wie gut es heute für ihn gelaufen ist. „Es war super“, lautet bereits am Samstagmittag das Fazit des Inhabers von Schuh-Schäfer zum diesjährigen Schnäppchenmarkt. Es ist in Gablenberg Tradition; Anfang Februar verwandeln die Mitglieder des Handels- und Gewerbevereins (HGV) die Turnhalle der Grund- und Werkrealschule in einen Marktplatz. Es ist eine Art Schlussverkauf, die Geschäftsleute machen in ihren Läden Platz für die Frühjahrsware.

„Wir leiden unter dem Internet“

Doch so sehr sich Schäfer auch über das gute Geschäft freut, sein Alltag sieht nicht immer so rosig aus. „Wir leiden unter dem Internet“, sagt er. Viele Kunden würden zwar zum Anprobieren in den Laden kommen, die Schuhe dann aber bei einem Online-Händler kaufen. Einfach den Kopf in den Sand zu stecken und auf bessere Zeiten zu hoffen, das kommt für den Geschäftsinhaber aber nicht in Frage. „Man muss sich eine Nische suchen“, sagt er. Deshalb hat er sich auf Kinderschuhe aus ökologisch gegerbtem Leder spezialisiert. Außerdem bemüht sich Schäfer, für seine Kunden mehrmals im Jahr einen Sonderverkauf zu organisieren. Wenn in der Gegend ein größerer Laden leer steht, mietet er ihn für einen Monat und bietet dort für kleines Geld Restposten aus seinem Geschäft an.

Dass Stillstand nie der richtige Weg ist, weiß man auch am Nachbarstand bei der Gärtnerei Krämer. „Wir bauen im nächsten Sommer den Laden um“, sagt Georg Krämer. Zwar würden sie als Anbieter einer frischen Ware weniger unter dem Internet leiden als andere Branchen; aber Gablenberg verändert sich. „Der Stadtteil wird jünger“, sagt der 29-Jährige. Es sei wichtig, einerseits mit der Zeit zu gehen, den Laden also modern einzurichten, und sich gleichzeitig seine Einzigartigkeit zu bewahren. „Wir pflanzen noch ganz viele unserer Schnittblumen selber an“, sagt Krämer.

Positive Bilanz für 2013

Dass das Internet nicht immer der Feind der örtlichen Geschäftsleute ist, zeigt ein anderes Beispiel. „Die meisten unserer Neukunden kommen übers Internet“, sagt Peter Metzler, der Inhaber von Metzler Schönes Wohnen. Für 2013 zieht er eine positive Bilanz. „Wir waren sehr zufrieden“, sagt er. Die Leute würden wieder mehr in Immobilien investieren und somit auch in die Inneneinrichtung. Als Vorsitzender des HGV Gablenberg beobachtet Metzler aber auch eine andere Entwicklung. Von den rund 80 Vereinsmitgliedern würden nur noch neun ausschließlich Handel betreiben. Handwerker und Dienstleiter seien deutlich stärker vertreten.

„Das war früher anders“, sagt er. Als der Verein 1978 gegründet wurde, habe es im Stadtteil allein sechs Modegeschäfte gegeben. Um den noch verbliebenen Einzelhandel zu stärken, sei es wichtig, auch die großen Filialisten in den Stadtteilen zu halten. „Wir sind froh, dass wir den Aldi nach Gablenberg bekommen haben“, sagt er. Gleichzeitig lassen sich die HGV-Mitglieder aber auch selbst einiges einfallen, um den Stadtteil attraktiv zu machen. Der Schnäppchenmarkt ist nur die erste von vielen übers Jahr verteilten Veranstaltungen. Außerdem setzen die Gewerbetreibenden auf Außendekoration. Ihre mannshohen Puppen sind über den Stadtteil hinaus bekannt. Frei nach dem Motto „Gablenberg tierisch gut“ werden diese im Jahr 2014 mit Tiermasken versehen. An kreativen Ideen mangelt es im Stadtteil wahrlich nicht.