Im Kreisverkehr im Gewerbegebiet und auf den Straßen drumherum rollt in Stoßzeiten oft kein Rad mehr. Foto: Archiv A. Kratz

Fast täglich geht es im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost nur im Schritttempo voran. Der Kreisverkehr, der die Zu- und Abfahrt aus dem Gebiet bildet, ist das Nadelöhr. Die Stadt versucht, dem ständigen Stau Herr zu werden.

Fasanenhof - Trotz der Sommerferien steht der Verkehr im Gewerbegebiet fast jeden Morgen und jeden Nachmittag. Vom Kreisverkehr an der Schelmenwasen- und Heigelinstraße stauen sich die Fahrzeuge sowohl im Gewerbegebiet als auch auf die B 27. Der Kreisel sei völlig überlastet, bestätigt Bernd Eichenauer, der Leiter der Straßenverkehrsbehörde. „Man kann nicht erwarten, dass ein kleiner Kreisverkehr den ganzen Verkehr aufnehmen kann“, sagt Eichenauer. Bereits Ende Juli hatte die CDU-Gemeinderatsfraktion einen Antrag formuliert, in dem sie die Stadt auffordert, zu prüfen, welche verkehrstechnischen Maßnahmen ergriffen werden können, um die Situation im Gewerbegebiet zu verbessern. „Die Straßenverkehrsbehörde soll einen Vorschlag machen, welche Möglichkeiten zur Entschärfung der Situation es gibt“, erläuterte die CDU-Stadträtin Iris Ripsam den Antrag. Die Firmen im Industriegebiet bestätigten die Problematik. Regelmäßig komme man nur im Schritttempo voran. „Richtig kritisch wird es dann, wenn es durch akute Verkehrsstörungen auf der B 27 zu zusätzlichem ‚Schleichverkehr’ durch den Kreisel kommt“, sagte Hans-Jörg Groscurth, der Pressesprecher der EnBW.

Übergangslösung wird im UTA vorgestellt

Die Stadt arbeitet bereits an einer Lösung des Problems, versichert Eichenauer. Vertreter verschiedener Ämter wie des Tiefbauamts hätten sich die Örtlichkeit angeschaut und einen Lösungsansatz für das Gewerbegebiet erarbeitet. „Die Pläne sollen nach der Sommerpause im Umwelt- und Technikausschuss eingebracht werden“, sagt der Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Das Konzept soll allerdings nur eine Übergangslösung sein. „Die Kollegen vom Stadtplanungsamt müssen handeln, um die Situation im Gewerbegebiet in den Griff zu bekommen. Man kann nicht ohne Ende aufsiedeln; man muss auch über den zusätzlichen Verkehr nachdenken und darüber, wie das Problem zu lösen ist“, sagt Eichenauer und spielt damit nicht nur auf das Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost, sondern auch auf den Synergiepark Vaihingen-Möhringen und den Verkehr im gesamten Filderraum an. „Wer A wie Aufsiedlung sagt, muss auch B wie beherrschbarer Verkehr sagen“, sagt Eichenauer.

Die Stadt überlege nun, wie sich die Situation auf Dauer entspannen lässt; selbst Oberbürgermeister Fritz Kuhn habe das Thema auf dem Schirm, sagt Eichenauer. „Wir müssen uns grundlegend Gedanken machen, wie wir dem immer mehr werdenden Verkehr begegnen wollen.“ Eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, wie sie mit der U 6 bis zum Schelmenwasen gewährleistet ist, sei zwar eine Entlastung, aber nicht die Lösung des Verkehrsproblems.

Baustellen-Lkw sorgen für zusätzlichen Stau

Zu Beginn der Woche gab es am frühen Morgen zusätzlichen Stau. „Heute Morgen hat das tägliche Chaos eine neue Dimension erhalten“, schrieb uns ein Leser am Montag. Baustellen-Lkw blockierten die Straßen und Gehwege. „Radfahrer befinden sich in Lebensgefahr, der Rückstau aus dem Gewerbegebiet reicht bis auf die A 8. Gehwege, die nicht für 40 Tonnen schwere Lkw geplant sind, werden kaputt gefahren“, kritisierte der Leser und vermutete die Stuttgart-21-Baustelle als Ursprung des Übels.

„Der Stau stand tatsächlich in Zusammenhang mit der S-21-Baustelle“, bestätigt Bernd Eichenauer. Ein Unternehmer der Deutschen Bahn habe den Lkw-Bedarf falsch eingeschätzt. „Die Lastwagen haben sich an der Baustelle gegenseitig blockiert und dann auf der Straße gewartet und auch auf den Gehwegen geparkt“, sagt der Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Der durch die Laster verursachte Rückstau habe bis auf die Bundesstraße zurückgereicht. Die Stadt und die Bahn hätten Druck gemacht, die Situation so schnell wie möglich zu bereinigen. „Die Baustellenlogistik sollte nun wieder funktionieren“, sagt Eichenauer.

Baustellen wie die des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm seien jedoch nicht selten Ursache von Problemen. „Bei Großbaustellen kommt es immer wieder vor, dass etwas passiert, mit dem keiner gerechnet hat“, sagt Eichenauer.