Im Gewa-Tower in Fellbach laufen die Vorbereitungen zum Weiterbauen. Foto: Hans-Dieter Wolz

Der neue Investor für den Gewa-Tower in Fellbach hat den Kaufpreis nach einigen Verzögerungen vollständig überwiesen, bestätigt der Insolvenzverwalter. Für die Anleger ist das aber kein Grund zum Feiern.

Fellbach - Wenigstens die Geldanleger, die mit ihrem Ersparten den Bau des früheren Gewa-Towers in Fellbach ermöglicht haben, können das Thema jetzt abhaken. Insolvenzverwalter Ilkin Bananyarli hat bestätigt, dass die neue Besitzerin des Turmrohbaus, die CG-Gruppe, die Kaufsumme und einige Verzugszinsen in bisher nicht bestätigter Höhe von etwa 15 Millionen Euro vollständig überwiesen hat. Damit ist auch die zweite vereinbarte Tranche eingetroffen. Das Geld wird, abzüglich der Kosten des Insolvenzverfahrens und des Honorars des Verwalters, an die Geldanleger über deren Depotbank ausgezahlt.

Die Geldanleger, die nur noch etwa 40 Prozent ihrer ursprünglichen Investition zurückerwarten können, haben Anteile an der Finanzierungsanleihe mit einem Gesamtvolumen von 35 Millionen Euro erworben, mit der die ursprünglichen Tower-Bauherrn der Firma Gewa 5 to 1 den 107 Meter hohen Fast-Wolkenkratzer errichten wollte. Sie scheiterte aber daran, dass sie nicht alle der geplanten 66 zum Teil luxuriösen Eigentumswohnungen verkaufen konnte. Es ist angesichts des realisierten Verlusts kaum damit zu rechnen, dass bei den Anlegern die Sektkorken knallen werden. Von dem versprochenen Jahreszins von 6,5 Prozent haben die Anleger auch nichts gesehen und erhalten nun nicht einmal mehr ihren Einstandsbetrag zurück. Die Anleihe sollte auch bereits im vergangenen Jahr fällig werden.

CG-Gruppe will den Wohnturm fertig bauen und wartet auf Baugenehmigung

Eher schon könnten die Anleger erleichtert sein, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist. Zwischenzeitlich war auch mit einem Totalverlust zu rechnen für den Fall, dass der Fellbacher Tower keinen Käufer zum Weiterbau finden würde. Das wird jetzt aber die CG-Gruppe aus Berlin übernehmen, die derzeit auf die Baugenehmigung für ihre veränderten Pläne wartet. Gleichzeitig führt der Insolvenzverwalter Ilkin Bananyarli seine Aufgabe fort. Er macht sich auf die Suche nach Vermögenswerten, die eventuell vor dem Zusammenbruch der Firma Gewa verschwunden sind.

Bereits vor den Geldanlegern sind die 44 Käufer von Eigentumswohnungen im Turm durch die CG-Gruppe aus ihren Verträgen herausgekauft worden. Sie haben dabei die bereits bezahlten Kaufpreisraten mit einem Aufgeld von fünf Prozent der bezahlten Summe wieder bekommen, mussten aber zuvor ihren Traum vom Wohnen in luftiger Höhe mit Blick über Stuttgart oder bis ins Remstal hinein begraben.