Noch ist die Ursache für das vermehrte Auftreten von Salmonellen im letzten Jahr nicht gefunden. (Symbolfoto) Foto: dpa

Die Salmonellen-Ausbrüche im letzten jahr in Baden-Württemberg geben dem Landesgesundheitsamt weiter Rätsel auf. Betroffen waren Kinder und Erwachsene nach dem Verzehr von Essen unterschiedlicher Caterer.

Stuttgart - Ein Schub an Salmonellen-Ausbrüchen im Südwesten im vergangenen Jahr gibt dem Landesgesundheitsamt nach wie vor Rätsel auf. Die Infektketten blieben bisher ungeklärt, berichtete Professor Silke Fischer, die Leiterin des Referats Hygiene beim Landesgesundheitsamt (LGA), am Freitag bei der Vorstellung des Jahresberichts 2016 in Stuttgart. Regierungspräsident Wolfgang Reimer rechnet mit immer mehr solchen Gruppenerkrankungen wie Salmonellen oder Listeriose, da immer mehr auswärts gegessen werde.

Betroffen waren 2016 unter anderem zehn Schüler einer Schulklasse nach dem Verzehr einer Süßspeise, 40 Mitarbeiter einer Firma nach einem gemeinsamen Essen, 20 Kindergarten- und Schulkinder aus Einrichtungen mit dem gleichen Caterer und noch einmal 90 Menschen aus Altenheimen und Kindergärten mit einem anderen Caterer. Als früher noch mehr selbst gekocht wurde, sei die Zahl der möglichen Erkrankten überschaubarer geblieben, so Reimer.

Krank durch das Smartphone

Ähnlich sehe es am Arbeitsplatz aus: Die ständige Erreichbarkeit etwa durch das Smartphone mache immer mehr Arbeitnehmer krank, sagte Gerhart Bot, Leiter des Referats Arbeitsmedizin. Das lasse sich an der kontinuierlichen Zunahme psychischer Erkrankungen oder auch den Gründen für vorzeitigen Ruhestand ablesen. 24 Stunden erreichbar zu sein, gehe früher oder später an die Substanz. Reimer lobte Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern zum Beispiel eine E-Mail-Pause nach Feierabend ermöglichten. Die Gründe für eine zu hohe Arbeitsbelastung könnten aber sehr unterschiedlich sein, so Reimer, und müssten Abteilung für Abteilung analysiert werden.