Vor der Sperrung durchquerten jährlich 150 000 Besucher die Schlucht. Foto: picture alliance

Seit einem tödlichen Erdrutsch im Jahr 2015 ist die Marienschlucht am Überlinger See für Wanderer gesperrt. Eine Wiedereröffnung würde gut sechs Millionen Euro kosten. Aber eigentlich ist die Schlucht auch jetzt schon gut besucht.

Bodman-Ludwigshafen - Das Schild an dem mannshohen Metallgitter ist unmissverständlich: „Zugang zur Marienschlucht gesperrt. Lebensgefahr!“, steht darauf. Doch wenn Alexander Fischer, der Förster von Bodman-Ludwigshafen, in dem steil abfallenden Waldstück am Südufer des Überlinger Sees zu tun hat, bleibt er nie lange allein. „Eigentlich treffe ich immer jemanden: Wanderer, Radfahrer, Familien mit Kindern.“ Selbst Rentner habe er schon dabei beobachtet, wie sie ihre Räder durchs Dickicht hinunter zum Seeufer schleppten, ein Stück durchs Wasser wateten und hinter der Absperrung wieder hinauf zum Weg trugen. Wenige Meter weiter stoppte sie dann ein quer liegender Baumstamm. „Ich habe den Eindruck, dass die Zahl der Besucher sogar wieder zugenommen hat.“