Sabrina Folberger (l.) und Susanne Jelicic-Butera vertreten die Interessen der Eltern von allen sechs Kindertageseinrichtungen in Steinenbronn. Foto: Malte Klein

In Steinenbronn gibt es nun zwei Gesamtelternbeirätinnen für die Kindergärten im Ort. Bereits in der nächsten Sitzung des Verwaltungs- und Sozialausschusses werden die Frauen jedoch etwas kritisieren.

Steinenbronn - In Steinenbronn vertreten Susanne Jelicic-Butera und Sabrina Folberger seit Kurzem die Interessen der Eltern von Kindergartenkindern. Denn sie sind die Gesamtelternbeirätinnen der Kindergärten im Ort. Dieses Gremium hat sich auf Initiative der Gemeinde gegründet. Und am kommenden Dienstag wird Jelicic-Butera erstmals in der Funktion in der öffentlichen Sitzung des Verwaltungs- und Sozialausschusses sprechen. Dann steht nämlich im Bürgerhaus an der Stuttgarter Straße die Vorberatung über eine mögliche Erhöhung des Kindergartenbeitrags auf dem Programm.

Wünsche der Eltern an die Verwaltung herantragen

Die 41-jährige Jelicic-Butera freut sich, dass sie und ihre 34-jährige Stellvertreterin Sabrina Folberger diese Möglichkeit, generell haben. Beide sitzen an diesem Vormittag gemeinsam in einem Café und sprechen über ihre neuen Ämter und ihre Ziele. „Wir können die Wünsche der Eltern an die Gemeindeverwaltung herantragen“, sagt Folberger. Diese könnten dann etwa im Gemeinderat und im Ausschuss diskutiert und darüber abgestimmt werden. Beiden Müttern ist es wichtig, dass sie in ihrem Amt keinen Alleingang unternehmen, sondern mit den Erzieherinnen der Kindergärten an einem Strang ziehen und mit der Verwaltung in konstruktivem Austausch sind. „Das ist besser, als wenn man nur gegen etwas ist“, sagt Folberger.

Doch mit einer Entwicklung können sich Jelicic-Butera und Folberger nicht anfreunden und werden das auch im Ausschuss am Dienstag kundtun: „Viele schnaufen jetzt schon wegen der Gebühren. Sie sind ja auch schon um einiges erhöht worden“, sagt Folberger. Eine weitere Erhöhung sei nicht machbar.

Höhere Gebühren und gleichzeitig sparen

Zum Hintergrund: Die Gemeinde Steinenbronn hat die Beiträge zunächst in den Jahren 2015 und 2016 angehoben. Diese Erhöhung war nötig gewesen, weil der Landrat Roland Bernhard dies der Gemeinde ins Stammbuch geschrieben hatte. Um nämlich künftige Haushalte genehmigt zu bekommen, sollten die Gebühren generell erhöht und gleichzeitig gespart werden. Die Erhöhung davor lag damals fünf Jahre zurück.

Im Zusammenhang mit einheitlichen und längeren Öffnungszeiten erhöhte die Gemeinde die Gebühren auch in diesem Jahr, um sie dem Kostendeckungsgrad von 20 Prozent anzupassen, den die kommunalen Spitzenverbände empfehlen. Im Mai haben diese an die Gemeinde geschrieben und ihre Empfehlung für 2018 und 2019 abgegeben. Das sagt der Steinenbronner Hauptamtsleiter Wolfgang Bohn. Von der Verwaltung sei auch der Wunsch ausgegangen, einen Gesamtelternbeirat zu wählen. „Für uns als Verwaltung hat es den Vorteil, dass es zentrale Ansprechpartner gibt.“ Bisher habe es zweimal jährlich Treffen mit den Elternvertretern der Einrichtungen im Ort und der Verwaltung gegeben, bei denen sie sich etwa über den Platzbedarf und auch über die Gebühren austauschten.

Ein anderes Thema, dass die Gesamtelternbeirätinnen umtreibt, ist die Vereinheitlichung der Schließzeiten von Kindergärten, Kitas und der Krippe im Ort. „Wenn Eltern Kinder in mehreren Einrichtungen haben, ist das schwierig. Sie haben ja nicht 60 Tage Urlaub im Jahr“, sagt Folberger.