Von wegen geschlossen: In der Schwemme in Bad Cannstatt geht das Treiben fröhlich weiter. Foto: STZN

Die Polizei hat am Bahnhof in Bad Cannstatt eine Kneipe aufgrund diverser Mängel geschlossen. Im Netz wird wild spekuliert, dass es die kultige Schwemme sei – doch das ist falsch. Man versichert, dass dort hygienetechnisch „alles in Ordnung“ sei.

Stuttgart - Schnappatmung bei Eckkneipen-Freunden: Auf die Nachricht der Polizei, dass eine Kneipe am Bahnhof in Bad Cannstatt wegen diverser Verstöße gegen Hygiene-, Brandschutz- und Jugendschutzstandards in der Nacht auf Dienstag geschlossen wurde, dauerte es nicht lange, bis der Name Schwemme fiel. Sowohl auf Twitter, als auch auf Facebook sind entsprechende Diskussionen im Gange:

Zugegeben: Die Schwemme ist eine Kneipe der rustikaleren Art. Schließen musste sie aber nicht. Telefonisch versicherte ein Mitarbeiter unserer Zeitung, dass baurechtlich und hygienetechnisch mit der Schwemme „alles in Ordnung“ sei. Es habe sich seit der Renovierung im Frühjahr außerdem „viel geändert“.

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Tatsächlich geschlossen wurde ein Lokal in Bahnhofsnähe in Richtung Ortskern einwärts. Anders als die Schwemme, gilt es nicht als Kneipe mit überregionaler Bedeutung. Sie findet in keinem Medienbericht Erwähnung.

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Die Schwemme dagegen genießt einen gewissen Kultstatus, weil sich Google-Rezensionen über die Kneipe mit augenzwinkerndem Lob überschlagen, sie wird dort ironisch als Sternerestaurant gefeiert, in dem ein „strenger Dresscode“ gelte, von „perfekt abgeschmecktem, lauwarmem Linsen-Minz-Salat“ ist dort die Rede, von „Streich-Terzetten am Samstagabend“ – alles Unsinn. Mehr als 350 Bewertungen hauen genau in diese Kerbe.