Heidi Klum moderiert die 14. Staffel der Topmodel-Show diesmal ganz alleine. Foto: dpa

Mehr „Personality und Diversity“: Am Donnerstagabend startete die 14. Staffel von Heidi Klums Casting-Show. Wie immer gab es viele „tolle Mädchen“, „Fieslinge“ und „Nervensägen“. Maria und Marlene aus dem Raum Stuttgart schlugen sich tapfer.

Stuttgart - In der 14. Staffel der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) ist einiges anders. Nicht nur, dass Heidi Klums Verlobter und seine Band „Tokio Hotel“ den Titelsong zu Sendung beisteuern. Klum sitzt neuerdings alleine in der Jury. Deshalb schrieb sie persönliche Einladungen an die 50 Kandidatinnen, die zu einem „Get Together“ nach Berlin kommen durften. Und sie schrieb Tischkärtchen für die große Tafel voller Süßigkeiten, an der die Teilnehmerinnen Platz nahmen. Schon an Tag zwei tauchten jedoch altbekannte Gesichter auf: Mit dem Cabrio fuhr Heidi durch Berlin („Puh, hier riecht’s nach Döner“), und holte Lena Gercke am Set ab. Die Gewinnerin der ersten Staffel vor 13 Jahren, sollte ihr als Jury-Mitglied assistieren. Bei einer Modenschau von Michael Michalsky, einem altbekannten GNTM-Juror, liefen die Kandidatinnen dann zum ersten Mal vor Publikum. Schon früh stachen dabei einige Bewerberinnen hervor. In der Bildergalerie sehen Sie fünf der auffälligsten Kandidatinnen.

Diese „Mädchen“ werden das Publikum auf die Palme treiben

„Ich bin sehr stolz, Russin zu sein, weil die russischen Frauen haben mehr Attitude als die deutschen Frauen“, sagt Anastasiya aus Heidelberg, und hebt sich damit direkt von den anderen, im Umgang freundschaftlichen Mitbewerberinnen ab. Mit russischem Akzent fügte sie später hinzu, dass sie sehr zufrieden mit ihren Brüsten sei. Die seien zwar nicht groß –„aber ist schön“. Auch äußerte sie mehrfach, dass sie eine bessere Figur als die anderen habe.

Die „Nervensäge“ der Staffel könnte Theresia werden. Sie schloss neue Freundschaften: „Tatjana und ich könnten enge Freundinnen werden, weil wir einfach beide dieses Anderssein im Blut haben, dieses wirklich uns von der Gesellschaft und von den Normen abzuheben.“

So steht es um das Frauenbild in der 14. Staffel

Tatjana hat das „Anderssein im Blut“, weil sie früher ein Junge war. Im letzten Jahr ging ein Protest-Song von Hamburger Schülerinnen mit dem Titel „I’m not Heidi’s girl“ viral, der das verquere Frauenbild der Castingshow kritisierte. Vielleicht verkündete Klum gleich zu Beginn der neuen Staffel, dass es Änderungen geben werde: „Ich habe bei der Auswahl extrem darauf geachtet, dass ein Model nicht nur schön sein muss, sondern auch Personality mitbringen sollte.“ Dass sie an „Personality und Diversity“ eigentlich nur Geld verdienen will, zeigt auch, wie schnell gesellschaftliche Veränderungen von Menschen wie Heidi Klum ins Lächerliche gezogen werden. Und so zeigt der Kapitalismus wieder einmal, wie leicht sich Feminismus auf ein T-Shirt drucken lässt.

„Diversity, also Vielfalt im Aussehen und Typ, ist mir extrem wichtig.“ Vielleicht sah man Tatjana deswegen so oft im Bild. Und Melissa, die bisexuell ist und viele Tattoos hat. Als einige Kandidatinnen jedoch vor dem ersten Catwalk trainierten, bestätigte der Freund einer Teilnehmerin den Ausflug in die Welt der TV-Geschlechterstereotyen mit einem köstlichen Zitat. Er sagte, er könne nicht beurteilen, wie seine Freundin laufe, er könne kaum in ihre Augen schauen, denn er müsse ihr beim Laufen einfach auf den Po schauen – und fasste ihr prompt an den Hintern.

So haben sich die Stuttgarterinnen angestellt

Die Stuttgarterinnen Maria Willhauk und Marlene Donner waren in der ersten Sendung zwar eher unauffällig, schlugen sich aber trotzdem wacker. Maria aus Neckarsulm kam direkt in die nächste Runde weiter, und Marlene aus Stuttgart schaffte es ganz knapp: Gast-Jurorin Gercke zog für sie den Joker. Gercke sagte: „Mein Bauchgefühl hat mir einfach gesagt: Nimm’ Marlene nochmal eine Runde mit, gib ihr die ‚Wild Card’, weil ich finde sie hat ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht.“ Marlene versprach: „Ich werde üben, üben, üben.“ Alle „Mädchen“ bekamen in der ersten Sendung übrigens „leider kein Foto“. Der Grund: Es wurden schlichtweg noch keine Fotos gemacht.