Der Freund sagte vor Gericht aus, es sei kalt in der Werkstatt gewesen - daher habe er die Heizung angemacht. (Symbolbild) Foto: FACTUM-WEISE/andreas weise

520 000 Euro in Asche verwandelt: Ein Werkstattbesitzer fordert Schadenersatz, weil ein Kumpel seine gesamten versteckten Ersparnisse in einem Heizkessel entzündet haben soll. Das Landgericht Arnsberg wies die Klage des Mannes ab.

Soest - Ein Werkstattbesitzer behauptet, seine gesamten Ersparnisse in einem Heizkessel versteckt zu haben. Ein Kumpel habe die Heizung angemacht - und fast 520 000 Euro in Asche verwandelt. Die Richter des Landgericht Arnsberg wiesen die Schadenersatzklage des Mannes ab. Laut einem Gerichtssprecher fiel das Urteil (Az. I-2 O 347/18) bereits am 13. September, ein Bericht der „Bild“-Zeitung machte es bekannt.

Wie der Sprecher sagte, soll sich der Vorfall zum Jahreswechsel 2014/2015 in Soest ereignet haben. Der Besitzer einer Werkstatt habe einen Freund gebeten, während seines zweiwöchigen Urlaubs nach dem Rechten zu sehen. Der Freund sagte vor Gericht aus, es sei kalt in der Werkstatt gewesen - daher habe er die Heizung angemacht. Der Werkstattbesitzer wiederum trug vor, er habe seine ganze Ersparnisse im Heizkessel versteckt gehabt. Die Anlage habe er zuvor demontiert. Der Bekannte des Klägers hatte sie aber wieder zusammen gebaut.

20 000 Euro konnten rekonstruiert werden

Als der Werkstatt-Besitzer heimkam, sei fast alles Asche gewesen. 20 000 Euro habe er über die Bundesbank rekonstruieren können. 520 000 Euro wollte er nun von dem Bekannten - dem er die Freundschaft gekündigt habe - wieder bekommen.

Laut Gericht steht fest, dass der Ex-Kumpel die Heizung angemacht hatte. Auch die Summe von 540 000 Euro wurde als „wahr unterstellt“. Aber: Niemand hätte auf die Idee kommen können, dass jemand Geld in der Heizung versteckt, erklärten die Richter und wiesen die Klage ab. Der Werkstatt-Besitzer kann noch in Revision gehen, die Frist läuft laut Gericht in wenigen Tagen ab.