Prägende Figur: Gerhard Mayer-Vorfelder starb am 17. August 2015. Foto: Baumann

Er prägte Sport und Politik gleichermaßen über Jahrzehnte. Am Montag ist Gerhard Mayer-Vorfelder gestorben. Die Reaktionen auf seinen Tod machen klar: Vergessen wird ihn so schnell niemand.

Stuttgart - Die Fahnen auf dem Vereinsgelände wehten auf halbmast, das Club-Logo war in den sozialen Netzwerken schwarz gefärbt, und wenn der VfB Stuttgart am kommenden Samstag beim Hamburger SV antritt, wird aller Voraussicht nach mit Trauerflor gespielt – womöglich in allen Stadien der Fußball-Bundesliga. Was die Worte von Reinhard Rauball unterstreicht. „In Gerhard Mayer-Vorfelder verliert der deutsche Fußball eine seiner bedeutendsten Persönlichkeiten.“ Der Ehrenpräsident des VfB Stuttgart und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) starb am Montagabend im Alter von 82 Jahren nach Herzversagen, wann er beigesetzt wird, ist noch nicht bekannt. „Der VfB“, sagte der aktuelle Clubchef der Roten Bernd Wahler, „hat Gerhard Mayer-Vorfelder sehr viel zu verdanken.“ Für den deutschen Fußball, da sind sich alle Weggefährten des gebürtigen Mannheimers einig, gilt das ganz genauso.

Die Reaktionen zum Tod von Gerhard Mayer-Vorfelder

Von 2001 bis 2006 stand Mayer-Vorfelder an der Spitze des DFB und war maßgeblich an der Etablierung der Nachwuchsleistungszentren beteiligt. „Seine Ideen haben dem Fußball wichtige Impulse gegeben, von denen wir alle heute profitieren“, lobte der heutige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Und Theo Zwanziger, einst zwei Jahre gemeinsam mit dem ehemaligen Landespolitiker Verbandschef, sagte: „Er ist für mich der eigentliche Vater des WM-Erfolgs 2014.“ Kein Wunder also, dass auch Joachim Löw betroffen erklärte: „Ich bin ihm für vieles dankbar.“

Der heutige Bundestrainer war Stürmer beim VfB unter Präsident Mayer-Vorfelder, später Trainer, 2004 holte ihn MV zum DFB und machte ihn 2006 zum Chefcoach. „Mich stimmt die Nachricht von seinem Tod sehr traurig“, sagte Löw. Zahlreichen Weggefährten Mayer-Vorfelders aus Sport und Politik ging es ebenso. „Ein ganz Großer hat uns verlassen“, erklärte Sepp Blatter, der Präsident des Weltverbands Fifa, dessen Ehrenmitglied Mayer-Vorfelder war, „dein Lebenswerk bleibt in Erinnerung.“

Gerhard Mayer-Vorfelder - ein Mann der den Südwesten prägte