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Der geplante Remstal-Radschnellweg zwischen Schorndorf und Fellbach soll am Rand von Rommelshausen verlaufen. Die Radstrecke soll mindestens vier Meter breit sein. Das Projekt kostet aber viel Geld, das Bund und Land tragen sollen.

Fellbach - Sie sind ein Traum für Radfahrer – Radschnellwege werden gut ausgebaute, direkt geführte, weitgehend kreuzungsfreie, damit sehr leistungsstarke und leider auch sehr teure Verbindungen zwischen Kreisen, Städten und Gemeinden werden. Ende Mai wurde bereits eine solche Schnellpiste für Pedaleure zwischen Sindelfingen und Stuttgart für den Strampeleinsatz freigegeben. Ähnlich flottes Tret-Tempo soll eines Tages auch auf dem erhofften Remstal-Radschnellweg möglich sein.

Eine solche Express-Trasse für Pedaleure zwischen Schorndorf und Fellbach war bisher allerdings zumindest im vorderen Remstal kein Thema vertiefter Beschäftigung in irgendwelchen Gremien. Mittlerweile allerdings gibt es eine Machbarkeitsstudie, die nun auch öffentlich präsentiert wird – nämlich im Gemeinderat Kernen in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 19. September, 19 Uhr im Bürgerhaus. Denn die Trasse soll im vorderen Remstal Weinstadt, Rommelshausen, Waiblingen und Fellbach auf direktem Wege verbinden. Die von den Gutachtern ausgetüftelte Vorzugsvariante verläuft in Bereich von Kernen parallel zur B 29 und B 14 auf der südlichen Seite.

Die Radschnellwege sollen verkürzte Fahrzeiten ermöglichen

Die Radschnellwege sollen verkürzte Fahrzeiten im Vergleich zu herkömmlichen Radwegen ermöglichen. Daher sind sie für Pendler attraktiv, die zügig und klimafreundlich zur Arbeit gelangen wollen. Von Fellbach aus führt eine breite Radwegverbindung bekanntlich schon jetzt bis weit nach Stuttgart hinein – wobei die neuralgische Stelle nahe der Höhenstraße, wo sich Radler und Lastwagen in die Quere kommen, noch längst nicht beseitigt ist. Durchschnittlich 2800 Nutzer pro Tag soll die Strecke zwischen Weinstadt und Fellbach aufnehmen. Wie das gelingen kann, erläutern im Rahmen der Gemeinderatssitzung der Leiter des Dezernats Bauen, Umwelt und Infrastruktur des Landratsamts Waiblingen, Stefan Hein, und die Radwegekoordinatorin Karen Fischer.

Offen ist noch im einzelnen die genaue Wegführung. Die vom Landkreis beauftragte Machbarkeitsstunde geht aber davon aus, den kreuzungsfreien Standard auf 85 Prozent der Strecke zu erreichen. Die mindestens vier Meter breite Strecke wird nach der Schätzung in der Studie etwa 32 Millionen Euro kosten. Allerdings erhoffen sich die Planer, dass die Bundes- und Landesregierungen bis zu 87,5 Prozent der Kosten erstatten, wobei im Abschnitt von Weinstadt nach Fellbach so viele Radler erwartet werden, dass die Landesregierung den Weg selbst baut.

Soweit der Radschnellweg durch das Stadtgebiet Fellbach geführt wird, wäre die eigene Kommunalverwaltung zuständig, denn Städte ab 30 000 Einwohner sollen selbst die Baulastträger in ihren Ortsdurchfahrten sein. Die Route könnte zum Beispiel vom Schüttelgraben über die Bruck- und Bühlstraße zur alten B 14 und weiter nach Stuttgart verlaufen. Auf dem östlichen Streckenabschnitt wäre dagegen die Kreisverwaltung für den Ausbau zuständig. Eine erste Radschnellverbindung in der Region Stuttgart ist bereits zwischen Böblingen und Ehningen im Bau.

Schon allein die Planung im Rems-Murr-Kreis beläuft sich auf etwa zwei Millionen Euro

Um die schon allein etwa zwei Millionen Euro teure Planung im Rems-Murr-Kreis festzuzurren, werden jetzt die politischen Gremien – Kreistag und Gemeinderäte – informiert. Nach der Präsentation der Machbarkeitsstudie in Kernen sollen auch die Bürger noch zur Wort kommen.