Der Unterschied bei der Bezahlung von Männern und Frauen in Baden-Württemberg wird zwar kleiner - Männer verdienen im Schnitt aber immer noch mehr als Frauen. Foto: dpa-Zentralbild

Die Gehälter von Frauen und Männern nähern sich zwar immer mehr an – dennoch verdienen Männer im Südwesten im Schnitt immer noch mehr als Frauen. Für Baden-Württemberg wollen die Statistiker auch einen Grund gefunden haben.

Stuttgart - Der Unterschied bei der Bezahlung von Männern und Frauen in Baden-Württemberg wird zwar kleiner - Männer verdienen im Schnitt aber immer noch 5,58 Euro mehr pro Stunde. Das teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mit. Demnach war der „Gender Pay Gap“ 2017 im Südwesten erneut größer als in anderen Bundesländern. Anlass der Erhebung ist der Aktionstag der Entgeltgleichheit, der „Equal Pay Day“, der am 18. März stattfindet.

Den Berechnungen zufolge erhielt ein Vollzeitbeschäftigter 2017 im Südwesten im Schnitt 25,60 Euro brutto pro Stunde, eine Arbeitnehmerin in Vollzeit hingegen nur 20,02 Euro. Das Entgelt für Frauen sei damit im Schnitt um 21,8 Prozent geringer als das der männlichen Kollegen. Grundlage für die Zahlen sind Erhebungen über alle Berufe, Branchen und die jeweilige Qualifizierung der Beschäftigten hinweg. Würden gleiche Berufe und Qualifikationen miteinander verglichen, fiele die Verdienstlücke demnach kleiner aus.

Gehaltslücke hat sich in vergangenen zehn Jahren reduziert

Dass der Verdienstunterschied in Baden-Württemberg höher ist als in anderen Bundesländern, erklären die Statistiker mit der starken Industrieprägung der Südwest-Wirtschaft. Vor allem in der Industrie werde sehr gut verdient und dort arbeiteten vorwiegend Männer. Immerhin habe sich aber die Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern bei insgesamt steigenden Löhnen in den vergangenen zehn Jahren um 2,4 Prozentpunkte reduziert - damals verdienten Frauen fast ein Viertel weniger als Männer.