Die Konstanzer Gemeinschaftsschule ist siebenzügig – und platzt aus allen Nähten. Foto: Markus Löffelhardt

Das Konzept der Gemeinschaftsschule gewinnt an Anhängern, wenn sie eine Oberstufe hat. Das sollte die Landesregierung nicht ignorieren, kommentiert Akiko Lachenmann.

Weiterführende Schule - Der Andrang an den drei baden-württembergischen Gemeinschaftsschulen mit einer Oberstufe spiegelt die Bedürfnisse vieler Eltern wider, die bisher offenbar zu wenig Raum bekommen haben: Eltern wollen für ihr Kind jederzeit die Wahl, auch nach der vierten Klasse. Sie legen Wert darauf, dass ihr Kind die Schule möglichst stressfrei erlebt, und nehmen dafür eine dreijährige Oberstufe in Kauf – das zeigt auch die Beliebtheit der rar gesäten G9-Schulen im Land. Und Eltern scheinen vor allem dann gegenüber dem pädagogischen Konzept der Gemeinschaftsschule aufgeschlossen zu sein, wenn die soziale Mischung der Schüler stimmt. Das heißt nicht, dass diese Schulart nur dann gelingt, wenn sie eine Oberstufe hat. Aber überall dort, wo der Bedarf und die Voraussetzungen da sind, sollte die Landesregierung den Schulen den Weg dahin ebnen. Ideologische Debatten gegen die Gemeinschaftsschulen, die immer wieder aus der CDU heraus geführt werden, sind nicht hilfreich.