Die Schauspielergilde Hollywoods vergibt erstmals ihren Hauptpreis an einen fremdsprachigen Film, die südkoreanische Gesellschaftssatire „Parasite“. Kann Regisseur Bong Joon Ho den Erfolg bei den Oscars wiederholen?
Los Angeles - Die südkoreanische Gesellschaftssatire „Parasite“ ist als erster nicht-englischsprachiger Film mit dem Hauptpreis der US-Schauspielergilde SAG ausgezeichnet worden. Der Film von Regisseur Bong Joon Ho erhielt am Sonntagabend in Los Angeles (Ortszeit) den Preis für das Beste Schauspielerensemble und triumphierte damit über mit Hollywoodstars gespickte Filme wie „Once Upon a Time ... in Hollywood“ und „The Irishman“. „Parasite“, Gewinner der Goldenen Palme in Cannes, zementierte durch den Sieg auch seine Rolle als Geheimfavorit für die Oscars.
Bei den SAG Awards gab es stehende Ovationen für den Film. Schauspieler Song Kang Ho und die anderen Darsteller wurden mit Jubelrufen, Pfiffen und stürmischem Beifall gefeiert, als sie den Preis entgegennahmen. Regisseur Bong und das Ensemble machten während der Pausen der Show Gruppenselfies und wurden von einem stetigen Strom von Schauspielerkollegen und Fans an ihrem Tisch besucht, darunter Steve Buscemi. „Es ist mir ein bisschen peinlich“, sagte Schauspieler Lee Sun Kyun nach der Show mithilfe eines Übersetzers. „Wir fühlen uns gerade ein bisschen wie Parasiten in Hollywood.“
„Parasite“ ist für sechs Oscars nominiert, darunter auch für den Hauptpreis als bester Film. Diesen hat ebenfalls noch nie ein nicht-englischsprachiger Film gewonnen. Als Favorit gilt der Kriegsfilm „1917“, der auch bei den Golden Globes absahnte. In den Schauspielerkategorien bei den Oscars wurden die Darsteller aus „Parasite“ nicht nominiert. Da dürften sich die Stars aus Hollywood durchsetzen.
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