Anhänger der Fusion wehren sich gegen die erhöhte Polizeipräsenz. Foto: picture alliance / dpa

70.000 Besucher werden bei der diesjährigen Fusion in Lärz in Mecklenburg-Vorpommern erwartet. Doch ein verändertes Sicherheitskonzept sorgt im Vorfeld für Ärger. Eine Petition gegen eine erhöhte Polizeipräsenz erhält regen Zuspruch.

Neubrandenburg/Berlin - Eine Internet-Petition gegen eine Polizeiwache auf dem alternativen Kulturfestival „Fusion“ in Lärz in Mecklenburg-Vorpommern findet immer mehr Unterstützung. Bis Freitagmorgen hatten mehr als 113.000 Menschen und Vereinigungen das Papier „gegen anlasslose Polizeipräsenz auf friedlichen Kulturveranstaltungen“ unterzeichnet, wie der Veranstalterverein Kulturkosmos auf seiner Internetseite mitteilte. Zu den Unterstützern zählen unter anderem der Bundesvorstand der Linken, die Nordost-Landesvorsitzende der Bündnisgrünen Ulrike Berger sowie die Neubrandenburger Stadtpräsidentin Irina Parlow (Linke).

Das Festival an der Landesgrenze zu Brandenburg soll vom 26. bis zum 30. Juni ausgerichtet werden. Nach Angaben der Organisatoren werden wie in den Vorjahren etwa 70.000 Besucher erwartet.

Zukunft steht auf dem Spiel

Die Polizei begründete ihre Forderung mit gestiegenen Anforderungen an Sicherheit und argumentiert auch, dass sie keine Übersicht über Kriminalität auf dem Gelände des Ex-Militärflugplatzes hat sowie bei Aufklärungen behindert wird. Bisher sei die Polizei allein an den Ein- und Ausgängen präsent und bei Zwischenfällen sofort erreichbar gewesen, erklärten die Veranstalter. Dieses Konzept habe sich bewährt. Der Verein will dagegen keine Polizeiwache und Polizei-Streifen ohne Anlass auf seinem Gelände. Die Zukunft der „Fusion“ stehe damit auf dem Spiel. Das alternative Musik-, Theater- und Kunstfestival solle aber 2019 auf jeden Fall stattfinden.

Das nötige Genehmigungsverfahren entscheiden letztlich das Amt Röbel/Müritz und der übergeordnete Landkreis. Landrat Heiko Kärger und auch Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) äußerten Verständnis für die Polizei, forderten aber auch beide Seite zu einer Einigung auf. Nach Ansicht des Kulturkosmos-Vereins geht es um die „Freiheit von Kunst und Kultur“ und Freiräume in der Gesellschaft. Entschieden werden soll am 16. Mai.