Will es nochmal wissen: Bernie Sanders. Foto: AFP

2016 war Sanders als progressiver Kandidat gegen Clinton knapp gescheitert. Doch diesmal ist vieles anders. Der linke Flügel der Demokraten ist umkämpft wie lange nicht mehr. Und andere sind jünger und frischer als er

Washington - Der unabhängige US-Senator Bernie Sanders hat seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen angekündigt. Der 77-Jährige sagte am Dienstag einem Radiosender in seinem Heimatstaat Vermont, er werde erneut bei den Vorwahlen der Demokratischen Partei antreten. Bei der letzten Wahl war er gegen Hillary Clinton gescheitert, die letztlich für die Demokraten gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump antrat und verlor.

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„In unserem Wahlkampf geht es nicht nur um den Sieg gegen Donald Trump“, betonte Sanders in einer E-Mail an seine Unterstützer. „In unserem Wahlkampf geht es darum, das Land zu verändern und eine Regierung zu bilden, die auf den Prinzipien der wirtschaftlichen, sozialen, ethnischen und ökologischen Gerechtigkeit beruht.“ Mit Mitgliedern der Parteibasis und Aktivisten wolle er die Grundlage dafür schaffen.

Dafür steht Bernie Sanders

Sanders, der sich unter anderem für kostenlose Gesundheitsversorgung und gratis Universitäten einsetzt, hatte viele politische Beobachter und das demokratische Parteiestablishment mit seinen Erfolgen in den Vorwahlen 2016 überrascht. Auch damals fußte sein Erfolg auf einer Graswurzelbewegung, wie er sie auch diesmal wieder mobilisieren will.

Auch wenn Sanders letztlich in den demokratischen Vorwahlen gegen die gemäßigtere Clinton scheiterte, war sein Wahlkampf maßgeblich für den Linksruck verantwortlich, der die Demokratische Partei in der Ära Trump erfasst hat. Dieser hat aber auch einige Gegner von Sanders in den Reihen der Demokraten hervorgebracht, die ähnliche Ideen vertreten wie er, aber von vielen in der Partei als jünger und frischer wahrgenommen werden als der 77-jährige Langzeitsenator.

Ihre Kandidatur angekündigt haben bisher die Senatoren Kamala Harris, Cory Booker, Amy Klobuchar und Kirsten Gillibrand. Mit Spannung wird erwartet, ob auch der demokratische Shootingstar Beto O’Rourke seinen Hut in den Ring werfen wird.

Daneben gibt es noch einige Kontrahenten mit ähnlicher Erfahrung wie Sanders, etwa Elizabeth Warren, die die gleichen Wählerschichten anspricht wie er. Auch der 76-jährige Ex-Vizepräsident Joe Biden könnte noch ins Rennen einsteigen.