In diesem Jahr sind deutlich weniger Wespen auf natürlichem Weg gestorben – das liegt unter anderem am Wetter. Foto: dpa

In diesem Sommer sind die Kammerjärger ständig im Einsatz, um gefährliche Wespennester umzusiedeln. Manchen Betroffenen konnte es nicht schnell genug gehen – einr drohte mit einer Anzeige.

Berlin - Kammerjäger sind wegen überdurchschnittlich vieler Wespen diesen Sommer besonders gefragt gewesen. Teilweise waren Wartezeiten von bis zu zwei Wochen üblich, wie die Vorsitzende des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung, Bärbel Holl, sagte. „In diesem Jahr sind wegen des guten Wetters deutlich weniger Wespen auf natürlichem Weg gestorben“, erklärte sie. „Die Kollegen sind in einem normalen Jahr schon ausgelastet, die zusätzlichen Termine müssen in den laufenden Betrieb integriert werden.“

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Sie beobachte zudem, dass Betroffene ungeduldiger seien als früher. So habe ihr ein Kunde bereits mit einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gedroht, weil er einige Tage auf einen Termin habe warten müssen. Die längeren Wartezeiten kämen auch dadurch zustande, dass beispielsweise Schulen und Altenheime Priorität hätten.

Aus Naturschutzgründen sollten Wespennester aber nicht ohne weiteres entfernt werden - es brauche einen vernünftigen Grund für die Beseitigung, etwa wenn die Nester in der Nähe besonders gefährdeter Menschen sind. Ob ein solcher Grund vorliegt, könnten Naturschutzverbände und Kammerjäger beantworten, erklärte die Biologin Melanie von Orlow vom Naturschutzbund (Nabu). Wer nur Angst vor Wespen hat, kann sich etwa mit einem Fliegengitter vor den Fenstern schützen. Experten können Nester auch umsiedeln.