Erinnerung mit Kerzen an ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte. Foto: /Michael Steinert

Gedenkgottesdienst, Friedensweg, Kranzniederlegung: In Göppingen ist am Samstagabend der Reichspogromnacht gedacht worden.

Göppingen
Weit mehr als 200 Menschen haben am vergangenen Samstagabend an eines der dunkelsten Kapitel in der Göppinger Stadtgeschichte erinnert. Nach einem Gottesdienst in der Oberhofenkirche machten sie sich auf einem Friedensweg zum Synagogenplatz auf, um der Reichspogromnacht zu gedenken, bei der sich am 9. November 1938 auch am Fuß des Hohenstaufen der von den Nazis geschürte Hass gegen Juden Bahn brach. Neben der Erinnerung, dies machte der Oberbürgermeister Guido Till in seiner Ansprache deutlich, gehe es allerdings, nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines hierzulande offenkundig wieder zunehmenden Antisemitismus, auch um eine Mahnung und einen Aufruf zur Wachsamkeit, damit sich etwas Derartiges niemals wiederholen möge. Im Anschluss daran lasen Schülerinnen und Schüler der Uhland-Realschule aus Berichten von Zeitzeugen vor, ehe Rafael Mizrahi von der Jüdischen Gemeinde Stuttgart ein Gedenkgebet sprach.