In die Calwer Passage ist neues Leben eingekehrt. Foto: Matthias Ring

Vom Onsen-Ei bis zu Poké Bowls, vom milchfreien Kaffee to go bis zu Trüffelprodukten für zu Hause: Das kulinarische Angebot in der Calwer Passage ist vielfältig. Und bald kann am Wochenende auch bis in die Nacht gefeiert werden.

Trotz mancher Baustellen sind so nach und nach fast alle Shops und Gastrobetriebe in Stuttgarts neuem altem Schmuckstück geöffnet. Nur noch zwei „Coming soon“-Schilder sind in der Calwer Passage zu sehen, von der man gar nicht so genau sagen kann: Wo fängt sie an und wo hört sie auf? Wir haben uns bei unserem kulinarischen Rundgang auf die Adressen konzentriert, die ebenerdig sind und zumindest einen direkten Zugang zur Passage haben.

Clubrestaurant mit Terrasse: Okyu

Nach dem Origami und dem Enso Sushi & Grill ist das Okyu ein weiteres Projekt des Gastronomen Phuc Nguyen Duc. Neben Sushi- und Grillspezialitäten durchgehend ab mittags liegt in der stylishen Location der Fokus auf einer umfangreichen Getränkeauswahl. 120 Gin-Sorten, viele Sake und auch erlesene Weine signalisieren schon mal: Im neuen Jahr wird das Okyo am Wochenende zum Clubrestaurant mit wechselnden DJs. Dann dürfte auch auf der Terrasse eine Menge los sein.

Hawaiianische Fusion: Shobu Poké Deli

Die Pop-up-Location hat in der Calwer Passage eine feste Bleibe gefunden. Hier geht es weniger um das strategische Brettspiel Shobu, sondern um hawaiianische bis asiatische Poké Bowls, und das wie in vielen Delis tagsüber, konkret: bis 20 Uhr. Die vegetarischen Schüsseln können mit Fisch- und auch Fleischprodukten ergänzt werden und haben so klangvolle Namen wie Ho Chi-Minh oder Tijuana. Aufs Brot kommen Avocadovariationen.

Im Veggie-Paradies: The Gardener’s Deli

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um einen kleinen Ableger des benachbarten The Gardener’s Nosh. Im hellen puristischen Ambiente des Delis kann man sich aus 26 verschiedenen Salaten, Gemüsesorten, Aufläufen und weiteren Komponenten attraktive vegetarische (wer will auch vegane und glutenfreie) Teller zum Einheitspreis zusammenstellen. Dazu gibt es hausgemachte Pasta und Aufstriche, natürlich alles auch zum Mitnehmen und Liefernlassen.

Kuhfreie Zone: Another Milk

Auch hinter dem veganen und glutenfreien Coffeeshop steckt der Nosh-Macher Pascal Schwer. Another Milk bedeutet, dass in den Kaffee allerlei Milchalternativen aus Quinoa, Mandel, Hafer, Reis, Kokos, Haselnuss, Cashew & Co. kommen. Weil der gläserne Kasten nicht viele Stehplätze hat, ist das alles eher to go gedacht, das ist auch nach gegenüber ins Gardner’s Deli möglich. Zu Specials wie derzeit veganen Brownies kann man alternativ verschiedene Teesorten sowie Shakes und – Überraschung – den Kaffee auch ganz ohne etwas anderes trinken, also: schwarz.

Edle Knollen: La Bottega del Tartufo

Darf’s ein bisschen mehr Luxus sein? Dann willkommen in Deutschlands erster Trüffelboutique, die nahtlos in den Handtaschenshop Giusy Lamattina übergeht, denn die Inhaberin ist dieselbe. Die edle Knolle ist in 90 verschiedenen hochwertigen Produkten wie Ölen, Butter und Pesto verarbeitet, aber natürlich gibt es sie auch pur, den Alba-Trüffel zum Beispiel für acht Euro pro Gramm. Ebenso erlesen sind die Weinraritäten und Champagnersorten.

Beauty, Deco und Meze: To Je To

Etwas versteckt liegt dieser Hybrid aus unten Barkultur und oben Interieur-Deco und Beautystyling. Da der Barbereich nicht vollverglast zur Passage hin ist, kann man das To Je To durchaus als Rückzugsort betrachten. Zum Start gibt es vorerst nur Getränke, ab Januar aber sollen dann Meze aus der Linde Möhringen gereicht werden, sprich: Snacks, Aufstriche und Kleinigkeiten zum Schnabulieren zwischendurch. Bei den Weinen wird der Schwerpunkt auf Österreich liegen.

Business-Lunch und Onsen-Ei: Feinkost Böhm

Eigentlich schon nicht mehr in der Passage, sondern am Calwer Platz befindet sich ein kleiner Feinkost Böhm. Der hat kein Vollsortiment wie der Gourmettempel im Kronprinzbau, sondern Pasta, Weine, Süßes und eine Vitrine mit Antipasti und Wurstspezialitäten. Spannend ist der Bistrobereich mit einem täglich wechselnden Business-Lunch, aber auch attraktiven Standards auf der kleinen Karte: geschmortes Kalbsbäckchen, Linguine mit halbem Hummer … oder als Vorspeise ein Onsen-Ei, also ein unter 65 Grad gegartes Stundenei mit wahlweise Avocado, Tatar, Lachs oder Kaviar.

Schnecken-Alarm: Zeit für Brot

An vorderster Front der kleinen Genussmeile ist im ehemaligen Gosch eine Filiale der Bioland-Bäckerei Zeit für Brot mit ihrer gläsernen Backstube eingezogen. Die Hefeschnecken haben schon fast Kultstatus erreicht. Aber in der kleinen Café-Zeile und auf Sitzkisten kann man vor Ort auch andere süße sowie herzhafte Kleinigkeiten verzehren, wenn man denn Zeit fürs Warten auf ein freies Plätzchen hat, denn der Andrang ist groß.