Literaturland im hohen Norden: Norwegen ist in diesem Jahr Gastland bei der Buchmesse in Frankfurt am Main. Foto: picture alliance/dpa

Gut dotierte Stipendien für Autoren, eine Abnahmegarantie für Verlage: Norwegen, Gastland der Frankfurter Buchmesse tut einiges dafür, um Literatur zu fördern.

Oslo/Frankfurt am Main - Einen prominenteren Platz gibt es kaum in Oslo. Direkt neben der berühmten gläsernen Oper wächst am Wasser die neue, kaum weniger imposante Nationalbibliothek empor. Zufällig ist die Ortswahl am Oslofjord nicht. Die Literatur hat in Norwegen, Gastland der Frankfurter Buchmesse, traditionell einen hohen Stellenwert. Sie spielte im Prozess der norwegischen Identitätsbildung im 19. Jahrhundert eine zentrale Rolle. Der Schriftsteller Erik Fosnes Hansen, der seit seinem Roman „Choral am Ende der Reise“ zu den bekanntesten und erfolgreichsten Autoren im Land zählt, spricht mit Blick auf jene Zeit gar von einer „Poetokratie“ und sagt: „Was auf der Bühne im Nationaltheater gezeigt wurde, war ebenso bedeutsam für die Gesellschaftsentwicklung wie die Reden im benachbarten Parlament. In dem einen Haus diskutierten die Politiker, aber im anderen spielte Ibsen seine Stücke.“