Der Standort für die Fellbacher Gartenschau-Station bietet einen herrlichen Blick. Foto: Patricia Sigerist

Der Standort für die Fellbacher Gartenschau-Station kommt ans Wegedreieck nördlich des Gewanns Wiflinger. Berliner Architekten haben eine Pergola ausgetüftelt.

Fellbach - Man kann’s nicht anders sagen: Dies ist ein schönes Fleckchen Erde. An einem sonnigen Frühlingstag von der Sitzbank aus gemütlich den Blick im circa 200-Grad-Winkel vom Kappelberg ganz links über den Gewa-Tower, Rommelshausen und weiter gen Osten bis zu den Strümpfelbacher Hügeln schweifen lassen – all das führt zur Diagnose: guter Standort, eindeutig!

Berliner Architekten errichten eine Pergola

Das sagten auch die meisten Stadträte nach einer weiteren Erkundungsfahrt auf halbe Höhe des östlichen Kappelbergs. Mehrheitlich votierte der Gemeinderat am Dienstagabend dafür, den Fellbacher Beitrag zu den 16 Stationen der Remstal-Gartenschau dort anzusiedeln. Bis in fast genau zwei Jahren – Eröffnung des Großereignisses ist am 10. Mai 2019 – muss dann jene Pergola errichtet sein, die von den renommierten Berliner Architekten Frank Barkow und Regine Leibinger speziell für Fellbach ausgetüftelt wurde.

Nachdem der anfangs präferierte Standort 1 am östlichen Kappelberg am Widerstand der Wengerter scheiterte, die Behinderungen bei der Ernte befürchteten, steuerte alles auf den Standort 2 zu. Dieser befindet sich am Wegedreieck nördlich des Gewanns Wiflinger – jenes durch den Spielplatz weithin bekannte Areal.

Die Stahlkonstruktion soll ein Ort der Begegnung sein

Dort soll nun also die von Barkow und Leibinger ausgetüftelte leichte Tragwerkkonstruktion errichtet werden. Dieser Entwurf, heißt es in den schriftlichen Erläuterungen des Stadtplaners Christoph Beyer, präsentiere „eine Art Pergola“ und „stellt den besonderen Bezug zur Örtlichkeit in den Weinbergen her“. Die an den Stützpfeilern rankenden Wein- und Kletterpflanzen „vervollständigen die Einbettung in die Landschaft“. Die filigrane Stahlkonstruktion könne für die Besucher der Remstal-Gartenschau wie für die Fellbacher Besucher als Mittelpunkt in der Landschaft und als ein Ort für Begegnungen dienen.

Einige Stadträte bevorzugten zwar Station 3, nämlich die Station am Wasserhäuschen beim Gotthilf-Volzer-Weg ganz am Fuße des Kappelbergs. Thomas Seibold (Freie Wähler/Freie Demokraten), zugleich Vorstandsvorsitzender der Fellbacher Weingärtner, erklärte: „Das soll doch zehn Jahre stehen, also auch noch neuneinhalb Jahre nach Ende der Gartenschau.“ Da sei es schlecht, wenn die Architektur „ein Schattendasein führt und bald in Vergessenheit gerät“. Standort 3 sei gut zu Fuß zu erreichen, und „es gibt Parkplätze am alten Bergweg“ – anders als beim Wiflinger. Auch sei „die Einsehbarkeit von Fellbach her“ am Wasserhäusle besser, weiter oben lauere die Gefahr, dass manche „Feuerle machen“.

Ein Ort inmitten der Weinberge

Doch Station 3 fiel durch. Hingegen fand Standort 2 die klare Mehrheit – sehr zur Freude von Gabriele Zull. Die Fellbacher Oberbürgermeisterin reagierte ganz entzückt über die aktuellen Entwicklungen und die Entscheidung für den Bereich im Norden des Wiflingers. „Das ist ein wunderbarer Ort inmitten der Weinberge, der wunderschöne, fantastische Ausblicke ins Remstal öffnet“, schwärmte sie vor den Räten. Die für Fellbach und seine Weinberglandschaft entworfene Station „passt in ihrer filigranen Anmutung hervorragend hierher“, so die Oberbürgermeisterin.

Einen Haken hat die Stationssuche in Fellbach aber womöglich noch. Denn die Planer könnten für die Überarbeitung der Entwurfsidee einen Mehraufwand geltend machen. Doch diese Zusatzgelder seien in der Honorarpauschale der Schorndorfer Geschäftsstelle der Remstal-Gartenschau nicht enthalten – für jede der insgesamt 16 Stationen im Remstal sind inklusive Planung und Realisierung maximal 75 000 Euro vorgesehen. Die Differenz „muss gegebenenfalls von der Stadt Fellbach getragen werden“, hieß es am Dienstag.