Mähroboter werden trotz recht hoher Anschaffungskosten immer beliebter. Foto: Hersteller

Egal, wie Sie zum Rasenmähen stehen, sollten Sie einige wichtige Fakten beachten, damit der grüne Teppich auch den Sommer über eine Augenweide bleibt. Und: Das sollten Sie bei Mährobotern unbedingt beachten.

Stuttgart - Der Sommer naht – und mit ihm (hoffentlich) viel Sonneschein und Hitze. Damit der Rasen im Garten weiter saftig grün und prachtvoll gepflegt aussieht, muss man einiges an Arbeit, Zeit und Wissen aufzuwenden. Hier einige Fakten und Tipps zum richtigen Rasenmähen.

1. Wetter

Wenn der Rasen nach einem Regenschauer oder vom Morgentau noch nass ist, sollte er nicht gemäht werden. Die feuchten Blätter und Halme können nicht sauber abgeschnitten werden. Der Rasenmäher wird stärker beansprucht, weil das Schnittgut verklumpt und nicht vollständig in den Fangkorb gelangt. Vor allem schwere Benzinrasenmäher können im durchnässtem Boden versinken und den Gräserwurzeln schaden.

Bei Trockenheit und an heißen Tagen sollte man weniger abschneiden. Belässt man die Halme etwas länger, beschatten sie den Boden, so dass dieser nicht so schnell austrocknet und die Graswurzeln Schaden nehmen. Für Schattenlagen gilt: Den Rasen etwa einen Zentimeter länger lassen, weil die Gräser sonst nicht genügend Sonnenlicht aufnehmen können und das Wachstum beeinträchtigt wird.

2. Schnitthöhe

Gartenexperten empfehlen, normalen Rasen alle ein bis zwei Wochen zu mähen, damit sich die Triebe in der Zwischenzeit wieder erholen können und in der Sonne nicht verbrennen. Ein zu kurzer Schnitt schadet dem Wachstum der Gräser. Ideal ist eine Halmlänge zwischen drei und vier Zentimetern. Schneidet man kürzer, können die freigelegten Graswurzeln leiden.

Regelmäßiges Mähen führt zu einer dichten, weichen Rasenfläche und hilft gegen wucherndes Unkraut wie Hirse. Gegen andere Gewächse wie Löwenzahn, Breitwegerich, Fadenehrenpreis und Kriechenden Günsel sind Mäher machtlos. Da hilft nur der Unkrautstecher. Moos tritt vor allem im Schattenlagen unter Bäumen oder dichten Sträuchern und auf schlecht versorgten Flächen auf. Da hilft nur Auslichten, Jäten, Neusaat.

3. Schnittgut

Wer häufiger ohne Fangkorb mäht oder einen Mulchrasenmäher verwendet, kann die Grasspitzen liegen lassen. Der Rasenschnitt sorgt für Humus und fördert die Krümelstruktur des Bodens. Dafür müssen die Schnipsel entsprechend kurz sein, sonst erstickt der Rasen und beginnt bei Feuchtigkeit und Regen zu faulen. Gleichmäßig verteilter und fein geschnittener Mulch schützt den Rasen vor dem Austrocknen und fördert die Humus- und Nährstoffbildung des Bodens.

Wer von einem englischen Rasen träumt – samtig weich, saftig grün und dicht bewachsen –, muss viel Zeit in die Pflege investieren. Neben einem hochwertigen Zierrasen-Saatgut muss das Grün zweimal pro Woche gemäht (scharfe Mäherklinge verwenden), ausreichend gewässert, regelmäßig gedüngt und vertikuliert werden.

4. Tageszeit

Laut Bundes-Immisionsschutzgesetz ist es in reinen Wohngebieten an Sonn- und Feiertagen ganztägig verboten, den Rasen mit benzinbetriebenen und elektrischen Geräten zu mähen. An Werktagen (auch samstags) darf von 7 bis 20 Uhr gemäht werden. Freischneider, Grastrimmer, Laubbläser und Laubsammler dürfen zwischen 9 und 13 sowie 15 und 17 Uhr benutzt werden. Manuell zu bedienende Geräte wie Handrasen- und Spindelrasenmäher sowie Heckenscheren sind immer erlaubt. Wer dem zuwider handelt, dem droht wegen einer Ordnungswidrigkeit ein Bußgeld von bis zu 50 000 Euro. Über landes- und kommunalrechtliche Vorschriften kann man sich bei den Ordnungsämtern informieren.

5. Tiere

Mähroboter sind sehr praktisch. Sie übernehmen das von manchen als lästig empfundene Mähen, schnurren nahezu geräuschlos über das Grün und halten es stets gepflegt. Doch Naturschutzverbände wie der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) warnen: Die Geräte stellen eine Gefahr für Tiere dar. „Mähroboter machen das Leben vielleicht kurzzeitig bequemer, doch die Artenvielfalt hat in Robotergärten keine Chance mehr.“

Amphibien, Blindschleichen, Insekten, Spinnen und kleine Säugetiere könnten den leisen Maschinen zum Opfer fallen. Igel beispielsweise rollen sich bei Gefahr zusammen und warten erst einmal ab. Viele Gartenbesitzer würden Mähroboter vor allem nachts laufen lassen, sagt LBV-Sprecher Markus Erlwein. „Wenn dann die Roboter an nachtaktive Tiere wie Igel heranfahren, können diese verletzt und getötet werden.“

6.Mähroboter

Die Stiftung Warentest hat bei zwei Tests 2014 und 2018 die Sicherheit einiger Mähroboter bemängelt. Bei der aktuellen Prüfung (25. April 2018) scherten sechs von acht vollautomatischen Mährobotern den Rasen einwandfrei. Dennoch bekamen die Geräte wegen des Unfallrisikos am Ende nur die Note „befriedigend“.

Ein stehendes Kind erkannten alle Roboter, beim Krabbelkind hielten sechs rechtzeitig an. Zwei preiswertere Modelle (die Preise reichten von 800 bis 2850 Euro) fuhren allerdings auf eine Fußattrappe auf, was bei spielenden Kindern zu schweren Schnittverletzungen führen würde. Vor einer simulierten Kinderhand machte keines der acht Modelle halt, was die Prüfer als erhebliches Sicherheitsrisiko einstuften.

Die Hersteller weisen ausdrücklich darauf hin, dass Mähroboter zum Schutz von Kindern und Haustieren weder am Tag noch nachts unbeaufsichtigt eingesetzt werden dürfen. Doch schafft man sich nicht genau deswegen einen autonomen Helfer an?

7. Hilfsmittel

Trimmer und Motorsensen sowie elektrische Gras- und Strauchscheren helfen dort, wo der Mäher nicht hinkommt – etwa unter Sträucher oder an Rasenkanten. Allerdings sollte man darauf achten, den Rasen nicht bis auf die Wurzeln abzuschneiden.

Festes Schuhwerk, lange Hosen und Schutzbrille schützen Berufs- genauso wie Hobbygärtner vor Verletzungen durch umherfliegende Steinchen und Holzstückchen. Einfach drauflos trimmen ist grundfalsch.

Bevor man im Gebüsch und hohen Gras mäht, sollte man sich vorher vergewissern, dass sich dort keine Tiere verstecken. Verwenden Sie in hohem Gras stets Freischneider mit einem Schutzbügel oder einem Abstandshalter.