Ausschnitt aus der Plakatkampagne der Bundeswehr auf der Gamescom. Foto: Bundeswehr

Die Bundeswehr wirbt auf der Videospielmesse Gamescom in Köln mit diversen Plakaten um neue Kräfte. Im Netz hagelt es für die Kampagne Kritik

Köln - In Halle 5 auf der Gamescom finden sich jede Art von Fanartikeln von Videospielen: Figuren, Kaffeebecher und T-Shirts mit entsprechenden Aufdrucken oder auch die offiziellen Mannschaftstrikots der E-Sportteams. Inmitten dieser kunterbunten Gaming-Welt präsentiert sich aber auch ein großer deutscher Arbeitgeber mit Vorliebe für Olivgrün und Braun: die Bundeswehr.

Mit einem Stand auf der Messe und Plakaten in Messehallen und an Haltestellen im Kölner Stadtgebiet versucht die Bundeswehr, auf sich aufmerksam zu machen. Mit Sprüchen wie „Multiplayer at its best!“ oder „Mehr Open World geht nicht!“ wirken die Poster im ersten Moment wie Auszüge aus Spielrezensionen. Diese Wortwahl stößt vielen Social-Media-Nutzern sauer auf.

Die Bundeswehr will sich auf Nachfrage nicht zu der Kritik im Netz äußern. Man wolle mit dem Messestand und den Plakaten „mit IT-affinen jungen Menschen ins Gespräch kommen und Ihnen die beruflichen Chancen bei der Bundeswehr nahebringen“, heißt es dazu von einem Pressesprecher der Bundeswehr in Köln. „Krieg spielen oder für den Frieden kämpfen?“ ist die Kernfrage, die die Bundeswehr damit laut eigener Aussage ansprechen und damit junge Erwachsene zum Nachdenken bringen will.

Nicht der erste Werbe-Aufreger um die Bundeswehr

Für Kinder dürfte es schwierig sein, die Plakatkampagne von der Werbung für ein Videospiel zu unterscheiden. Da in Nordrhein-Westfalen noch Schulferien sind, befinden sich unter den Besuchermassen in diesen Tagen auch mehrere zehntausend Minderjährige. Während der Zugang zu den Messeständen der Videospielhersteller mit Altersbändchen kontrolliert wird, ist dies in Halle 5 nicht der Fall.

Die Bundeswehr wirbt seit der ersten Gamescom 2009 mit einem eigenen Stand auf der Messe. Dabei gab es bereits 2016 Aufregung, als die Bundeswehr mit einem Panzer auf der Messe für die eigene Cyberarmee warb. Bei der Digitalkonferenz re:pubilca in diesem Jahr in Berlin wurde der Bundeswehr ein eigener Stand verweigert. Daraufhin versuchte es die Bundeswehr mit Guerillawerbung durch Plakatwagen vor dem Eingang der Messe.