Mit seinem Einsatz für Informel-Stars wie K.O. Götz schrieb Georg Nothelfer ein Stück Kunstgeschichte mit. „Stuttgarter Nachrichten“-Autor Nikolai B. Forstbauer erinnert an den mit 82 Jahren gestorbenen Berliner Galeristen.
Stuttgart - Ob in seiner Galerie oder auf Messen – immer wirkte es, als säße Georg Nothelfer auf einem etwas zu niedrigen Stuhl. In sich gekehrt. Dann aber – wie auch an der Tischtennisplatte – die schnelle Bewegung. Interesse spürend und sich für Interesse begeisternd. Interesse an einem klaren Programm: Kunst – und vor allem Malerei – mit Tempo und dem höchsten Risiko des Sich-Aussetzens.
Internationale Künstlermannschaft
Künstlernamen wie Karl Otto Götz, Bernard Schultze, K. R. H. Sonderborg, Gerhard Hoehme und Fred Thieler verbinden sich mit dieser Haltung, aber auch Henri Michaux, Emilio Vedova, Walter Stöhrer, Cy Twombly, Mark Tobey, Eduardo Chillida und Jannis Kounellis.
Untrennbar mit der Kunstszene Berlins verbunden
1971 geht Nothelfer in West-Berlin an den Start und mit dem Standort Uhlandstraße (1978-2008) prägt er mit seinen Ausstellungen wie mit seinen Künstlerbüchern das Kunstleben der geteilten Stadt wie der Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschland wesentlich mit. Deutsche Kunstgeschichte gar spiegelt er mit der Herausgabe des Bandes „Symposion Informel“.
Qualitätsfels auch der „Art Karlsruhe“
Den Sammlern im Südwesten immer besonders herzlich verbunden, ist Georg Nothelfer – mit der Galerie seit 2000 auch im Tiergartendreieck präsent und seit 2010 in der Grolmanstraße zurück in Charlottenburg – nicht nur international auf Messen unterwegs, sondern von Beginn an auch ein Qualitätsfels der Art Karlsruhe.
Die Galeriearbeit soll weitergehen
Am vergangenen Samstag ist Georg Nothelfer im Alter von 82 Jahren gestorben. Er wird fehlen – mit seinem Tempo, seiner Intensität, seiner Begeisterung. Die Galeriearbeit – aktuell mit einer Sonderborg-Schau – soll weitergehen. Die nächste Messe wartet schon: Am 19. November startet die Kölner Kunstmesse Art Cologne .