Die Gäubahnstrecke durch Stuttgart wird vom Hauptbahnhof abgehängt, Züge sollen über den Flughafen fahren. Damit entfällt sie auch als Notfallverbindung für die S-Bahn. Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Die Grünen im Bundestag wollen mehr über die Zukunft der Gäubahn wissen. Die Strecke soll ausgebaut werden. Details dazu sind nur im Verkehrsministerium bekannt.

Stuttgart - Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel fordert vom Berliner Verkehrsministerium, ein Gutachten zur Gäubahn offenzulegen. DerVerkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) hatte vor zwei Wochen in einer Online-Veranstaltung des CDU-Abgeordneten Andreas Jung einen Zwischenstand zum sogenannten Deutschlandtakt der Bahn gegebenen, mit dem größere Städte zumindest im Halbstundentakt miteinander verknüpft werden sollen. Dazu muss der Bund Schienenstrecken ausbauen. Die Sinnhaftigkeit jedes Ausbaus muss in einer volkswirtschaftlichen Betrachtung bestätigt werden. Bilger hatte die Wirtschaftlichkeit für die Gäubahn Stuttgart–Singen und den Gäubahntunnel, mit dem der Landesflughafen an die Strecke angeschlossen werden soll, bestätigt.

Gastel fordert nun, die Fakten offenzulegen. „Es geht nicht, dass ein Staatssekretär Ergebnisse eines öffentlich finanzierten Gutachtens auf einer Veranstaltung eines Parteifreunds vorstellt, der Öffentlichkeit aber keine Unterlagen vorlegt.“ Eine sachliche Auseinandersetzung mit der Tunneloption sei nur möglich, wenn alle über den gleichen Kenntnisstand verfügten. Gastel fordert die Bundesregierung auf, die Fakten darzulegen, auch zur größer als erwarteten Fahrzeitverkürzung. Wenn man über den Tunnel spreche, müsse „endlich auch ernsthaft über die Ergänzungsstation am Hauptbahnhof in Stuttgart und den Erhalt und die Einbindung der bisherigen Gäubahntrasse gesprochen werden“, fordert Gastel. Er sieht bei einer Aufgabe der Verbindung Nachteile für die S-Bahn, die ihre Ausweichstrecke verlöre.