Heftiger Regen zwingt die G7-Gegner in Garmisch-Partenkirchen zum Umdisponieren. Foto: dpa

Höhere Gewalt: Ein Gewitter mit heftigem Platzregen beendet die Demo der G7-Gegner in Garmisch-Partenkirchen. Eine Evakuierung des Camps lehnen die Aktivisten aber ab.

Garmisch-Partenkirchen - Ein heftiges Gewitter mit Sturzregen hat am Abend die Protestaktionen der G7-Gegner in Garmisch-Partenkirchen durcheinandergebracht. Die Abschlusskundgebung im Ortskern wurde vorzeitig beendet. Zudem reisten viele Demonstranten aus dem Protestcamp am Ortsrand ab.

Per Twitter rief das Bündnis "Stop G7 Elmau" die Gipfel-Gegner auf, zu bleiben: "Wetter ist wieder auf unserer Seite - Evakuierung ist abgesagt, lasst uns das Camp wieder zu einem Ort des Widerstands machen." Ein Sprecher im Camp betonte jedoch, man müsse sich nun die dort entstandenen Schäden ansehen.

Die Organisatoren wollten sich um warme und trockene Plätze kümmern für alle, die nicht auf dem Camp schlafen konnten oder wollten. So suchten sie via Twitter nach Garmischern, die den Demonstranten einen Platz zum Aufwärmen anboten.

Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, die Polizei habe den Bewohnern angeboten, das Camp mit Hilfe von Beamten zu räumen. Das sei aber abgelehnt worden - weil die Bewohner selbstständig entscheiden wollten. Dem Vernehmen nach gab es auch ein Angebot der Gemeinde, dass die Campbewohner in einer Turnhalle unterkommen könnten. Ein Sprecher der Gemeinde war zunächst nicht zu erreichen.

Keine Mini-Demo am Schloss

Das Camp der Gipfelgegner liegt auf einer großen Wiese am Ortsrand von Garmisch - dort standen am Abend tiefe Pfützen. Das Bündnis hatte die Wiese von einem Landwirt gepachtet, um dort ein Zeltlager für rund 1000 Gipfelgegner errichten zu können. Die Gemeinde hatte dies zunächst untersagt - unter anderem mit Verweis auf die Hochwassergefahr, denn neben der Wiese fließt die Loisach. Das Verwaltungsgericht München folgte dieser Argumentation aber nicht und genehmigte das Camp.

Eine Mini-Demonstration von 50 G7-Gipfelgegnern nahe Schloss Elmau wird es am Sonntag nun doch nicht geben. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden. Einen Transport von Versammlungsteilnehmern durch die Polizei hätten die Veranstalter abgelehnt und an einem Fußmarsch festgehalten, heißt es. Einen Fußmarsch aber ließen die Richter wegen der damit verbundenen unmittelbaren Gefährdung der öffentlichen Sicherheit nicht zu. Deshalb habe das Gericht keine rechtliche Möglichkeit mehr gesehen, eine Versammlung nahe Schloss Elmau zuzulassen.