Zeigen bald auch in Böblingen Grün und Rot: Äffle und Pferdle Foto: Lang-Film

Die Fußgängerampel vor dem Böblinger Bahnhof soll die beiden Kultfiguren zeigen. Noch in diesem Jahr könnte der Umbau erfolgen.

Von den SWR-Kultfiguren Äffle und Pferdle sicher über die Straße geleitet werden – das soll bald auch in Böblingen Realität werden. Die Stadt plant, die Bedarfsampel über die Talstraße zwischen Bahnhofsvorplatz und Bahnhofstraße auf die beiden schwäbischen Comicfiguren umzurüsten.

Das bestätigt Böblingens Pressesprecher Fabian Strauch. „Oberbürgermeister Stefan Belz war schon vor ein paar Jahren auf einer Veranstaltung im Blauen Haus mit der Äffle-Stimme Heiko Volz. Dabei ist die Idee entstanden, so eine Äffle-und-Pferdle-Ampel auch in Böblingen zu installieren“, sagt Strauch. Die beiden Zeichentrick-Figuren seien so identitätsstiftend, dass das doch eine schöne Sache für Böblingen sei, befand die Rathausspitze. Nachdem das Projekt aufgrund von Corona zunächst ausgesetzt wurde, sind die Planungen mittlerweile weiter gediehen. „Aktuell sind wir dazu mit dem neuen Lizenzinhaber in Kontakt“, sagt Strauch. In der kommenden Woche will OB Belz den Böblinger Gemeinderat über den Stand der Dinge informieren.

In Stuttgart soll am 23. Juli auf dem Arnulf-Klett-Platz eine Äffle-und-Pferdle-Ampel enthüllt werden, nachdem der Fanclub dies jahrelang gefordert hatte. Da dem zunächst rechtliche Bedenken entgegenstanden, gab Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) schon vor drei Jahren grünes Licht. Die Ampel dürfe montiert werden, allerdings nur als Zusatz zu den herkömmlichen Signalanlagen. Das Äffle soll stehen und in Rot leuchten, das Pferdle signalisiert „Gehen“ in Grün.

Streit zwischen Lizenzinhaber und den Sprechern der Zeichentrickfiguren verzögert Projekt

Verzögert hat sich das Projekt in Böblingen auch wegen des Streits zwischen dem Lizenzinhaber Armin Lang junior und den beiden Sprechern Volker Lang (Pferdle) und Heiko Volz (Äffle). Armin Lang senior hat die Figuren gemeinsam mit seinem Bruder Volker von 1959 an entwickelt. Nach dem Tod von Armin Lang senior 1996 gingen die Lizenzrechte auf dessen Sohn über. Volker Lang war bis 1974 im Zeichentrick-Team seines älteren Bruders aktiv. Gemeinsam mit Heiko Volz, der schon seit 1999 die Öffentlichkeitsarbeit übernommen und Texte beigesteuert hatte, belebte Volker Lang die Figuren 2009 neu. Doch mit seinem Neffen, der die Sprecher komplett neu besetzen wollte, wurde er sich nicht einig. Schon 2020 hatten Volz und Lang daher entschieden, den Kultfiguren ihre Stimmen nicht länger zu leihen. Für Fanclubs und auf Lesungen wollen sie aber weiterhin aktiv sein.