Fabijan Domic mit Niklas Koroll, Ali Ferati und Matteo Binner (von links) Foto: Patricia Sigerist

Ioannis Tsapakidis sieht bei den Verbandsliga-Fußballern des SV Fellbach keinen Bedarf an erhöhten Transferaktivitäten. „Wir haben eine sehr, sehr gute Mannschaft“, sagt der Sportliche Leiter und Cheftrainer.

Fellbach - Ioannis Tsapakidis war unlängst aus beruflichen Gründen in Hamburg und nutzte die Gelegenheit zu einem Wiedersehen. Er traf Steven Kröner, von Sommer bis Anfang Oktober des vergangenen Jahres Abwehrchef der Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach. Die beiden kennen und schätzen sich. Ioannis Tsapakidis hatte in seiner Funktion als Sportlicher Leiter den Wechsel des ehemaligen Regionalliga-Akteurs vom SGV Freiberg an die Esslinger Straße eingeleitet. Der 31-Jährige organisierte die Defensivzentrale mit feiner Autorität und Eleganz; einer wie er hatte sich im Max-Graser-Stadion noch nie den Offensivkräften der Gäste entgegengestellt. Dass der SV Fellbach in der seit vier Monaten wegen der Coronakrise ausgesetzten Verbandsliga-Saison die viertwenigsten Gegentreffer hinnehmen musste, ist nicht zuletzt auf Steven Kröners Wirken zurückzuführen – obschon der Zugang sich nach dem neunten Spieltag wieder verabschiedete. Ihn zog es aus privaten Gründen in den Norden des Landes. Wenn Ioannis Tsapakidis nun über einen neuen Innenverteidiger für die kommende Runde nachdenkt, dann sucht er einen, der die Nachfolge von Steven Kröner antritt. Steven Kröner wird nach Lage der Dinge – und ungeachtet des Besuchs in Hamburg – nicht der Nachfolger von Steven Kröner sein; von einer Rückkehr ins Schwäbische ist nichts bekannt.

Ioannis Tsapakidis sucht höchstens einen wie Steven Kröner

Es kann passieren, dass Ioannis Tsapakidis, seit Mitte Oktober und der Trennung von Giuseppe Greco auch Cheftrainer des Teams, dem Kader nur und vielleicht nicht mal den einen Innenverteidiger hinzufügen wird. Er sieht keinen Bedarf an erhöhten Transferaktivitäten. Schon im Vorjahr verzeichnete der SV Fellbach über Steven Kröner hinaus vielversprechende Zugänge: Charalambos Parharidis, Leon Braun, Ali Ferati, Dominic Sessa, Tamas Herbaly, Mika Müller, Valentin Jäkel oder Firat Kaya. Alle acht wollen sich auch in der kommenden Runde beim Verbandsliga-Elften einbringen. „Wir haben eine sehr, sehr gute Mannschaft“, sagt daher Ioannis Tsapakidis.

Ob diese Mannschaft in den nächsten Wochen noch einmal auf den Fußballplätzen in Württemberg auftreten darf, ist ungewiss; die heimtückische Seuche raubt auch dem Amateurfußball zusehends die Zeit für den Fortgang des Geschehens. Doch diese Mannschaft bleibt beisammen. So gut wie alle Spieler, viele mit Anbindung an den Verein und die Stadt, werden weiterhin das Trikot des SV Fellbach tragen. 21 Namen hat Ioannis Tsapakidis bereits auf der Liste mit jenen Akteuren, die in den Vorbereitungswochen vor der nächsten Saison ihre Bemühungen um einen Platz in der ersten Vertretung aufnehmen wollen. Zuletzt hat der Sportliche Leiter mit Fabijan Domic, 19, und Louis Dao, 20, Einigung erzielt. Ersterer hat im vorherigen Sommer, frisch aus der A-Jugend angekommen, im Testspiel gegen den Oberliga-Verbund der Stuttgarter Kickers ein Tor markiert; im Ligageschehen hat er dann die zweite Formation des SVF – etwa mit vier Treffern – bereichert. Louis Dao hat nach einem ansprechenden ersten Verbandsliga-Jahr direkt vor dem zweiten eine Bänderverletzung gestoppt. Ioannis Tsapakidis erhofft sich von beiden „den nächsten Entwicklungsschritt“.

28, vielleicht 29 Leute sollen im Sommer den Kader bilden

28, höchstens 29 Leute sollen zum Trainingsstart der ersten Vertretung mitmischen. Sieben oder acht Plätze sind also noch frei. Dafür bieten sich reichlich Kandidaten aus dem ersten wie dem zweiten Team und der A-Jugend an. 24 sollen zum Ligaauftakt im August übrig bleiben, die anderen können – siehe im Vorjahr Fabijan Domic – über die Bezirksliga-Mannschaft einen neuen Anlauf nehmen.