Leidenszeit für die Fußballer des TSV Schmiden in Hohenacker: Bastian Csintalan nach der Niederlage im Elfmeterschießen Foto: Patricia Sigerist


Die Schmidener Mannschaft um den Trainer Matthias Paluszek holt gegen den TSV Rudersberg einen 0:2-Rückstand auf, verliert in Hohenacker dann aber doch im Elfmeterschießen und büßt damit ihre Chance auf den Aufstieg in die Bezirksliga ein.

Hohenacker - Ganz am Schluss verlässt dann den Erfahrensten das Schützenglück. Zahlreiche Tore hat Bastian Csintalan in all den Jahren seit seiner Ankunft im Jahr 2011 für den TSV Schmiden erzielt. Aus der Nahdistanz, aus der Ferne, per Kopf – und, natürlich, vom Elfmeterpunkt. Auch am Samstagabend auf dem Rasenplatz in Hohenacker muss der 38-Jährige auf einen Treffer nicht verzichten. Es ist jener kurz vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:2-Ausgleich im Vergleich der Kreisliga-A-Zweiten. Sein letzter Schuss allerdings will ihm nicht ganz gelingen: Die Kugel, ein hinterhältiges Luder, flutscht diesmal an den Pfosten. Es ist der letzte Schuss des Elfmeterstechens, der letzte Schuss dieser Begegnung vor dem Freudenausbruch der Fußballer des TSV Rudersberg, die nach ihrem 6:5-Erfolg weiterhin auf den Aufstieg in die Bezirksliga hoffen dürfen. Und es ist der letzte Schuss wohl auch für Bastian Csintalan im angestammten Ligageschehen: Der Teamspieler mit der feinen Technik wird fortan voraussichtlich wie David Kammermeier und Juri Engel für die Schmidener Senioren auflaufen.

Hinterher geht Matthias Paluszek über das holprige Grün. Der Trainer des TSV Schmiden tröstet der Reihe nach seine Spieler: „Die Jungs leiden jetzt.“ Er nimmt alle, die da leiden, in den Arm. Besonders herzlich auch Bastian Csintalan, der ihn als Offensivkraft und als Assistenztrainer unterstützt hat – bis diese Saison in Hohenacker mit jenem für die Schmidener in diesem Moment arg unschönen Geräusch ausgeklungen ist, das der Ball erzeugt, wenn er mit dem Pfosten in Kontakt gerät. „Glückssache“, sagt Matthias Paluszek und schleppt sich, selbst ja auch geschlaucht vom Erlebten, weiter zum entlegenen Tor und der Jubeltraube des TSV Rudersberg, um dessen Trainer Jan Strotbek zu gratulieren. Während sich die Sieger lautstark auf das zukunftsweisende Treffen mit dem Bezirksliga-Drittletzten SV Unterweissach am kommenden Sonntag, 15 Uhr, in Winnenden einstimmen, ist der Schmidener Vordenker auf dem Rückweg in Gedanken rasch wieder bei seiner Mannschaft. Auch ihr will er gratulieren. „Respekt vor dem, was die Jungs geschafft haben. Mein Kompliment“, sagt Matthias Paluszek.

Der TSV Rudersberg trifft nun auf den SV Unterweissach

Mit dem zweiten Tabellenplatz in der Kreisliga A, Staffel 1, hatte beim TSV Schmiden lange niemand gerechnet. Und auch am Samstagabend ließen die Akteure um den 27-jährigen Kapitän Michele Adesso erkennen, was sie auszeichnet: Widerstandskraft zum Beispiel. Trotz einer ansprechenden Anfangsphase vor den rund 400 Zuschauern – mit einer sehenswerten Kopfballgelegenheit von Bastian Csintalan – lagen die Schmidener nach den Toren von Nicolai Bauer (43.) und Dirk Seifert (80.) scheinbar aussichtslos mit 0:2 zurück. Aber sie lagen halt bloß scheinbar aussichtslos zurück. „Wir hatten in dieser Saison viele Spiele noch umgebogen“, sagt Michele Adesso: „An diese Chance haben wir auch diesmal geglaubt.“ Kerim Karaboga mit einem Freistoß (83.) und eben Bastian Csintalan mit Handlungsschnelligkeit (84.) raubten dem TSV Rudersberg in Hohenacker tatsächlich noch binnen einer Minute den Vorsprung. Nach der torlosen Verlängerung und dem Elfmeterschießen – für den Verlierer trafen Juri Engel, Michele Adesso und Nikola Konjevic – war der TSV Schmiden aber dann doch wieder im Nachteil. Eine Zentimeterangelegenheit – weil der Ball ganz am Schluss an den Pfosten geflogen ist und nicht ins Netz. „Das sind die Spiele, für die man Fußball spielt“, sagt Michele Adesso und sitzt geknickt auf dem Rasen: „Aber das Ende hier ist bitter.“ TSV Schmiden: Kao – Klein, Mballow (85. Engel), Herzog, Jäger (92. Nebel), Hardge (57. Karaboga), Konjevic, Adesso, Coskun, Csintalan, Kammermeier (67. Mazzola).