Neue Wirkungsstätte: Nicolas Sessa im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern Foto: 1. /FC Kaiserslautern

Der Fellbacher Mittelfeldspieler, 24, wechselt vom Zweitligisten FC Erzgebirge Aue zu den Fußballern des 1. FC Kaiserslautern in die dritte Liga.

Kaiserslautern - Den Fußballern des 1. FC Kaiserslautern war im Mai 1998 etwas Einmaliges gelungen: Als Aufsteiger feierte das Team um den noch jungen Michael Ballack und den nicht mehr ganz so jungen Kapitän und 1990er-Weltmeister Andreas Brehme die deutsche Meisterschaft. Nicolas Sessa wird davon noch nicht so viel mitbekommen haben, schließlich war er zu jener Zeit gerade einmal zwei Jahre alt. Auch nicht von den turbulenten Zeiten danach mit Abstiegen, Aufstiegen und zuletzt einem Insolvenzverfahren. Doch spätestens jetzt wird der heute 24-jährige Mittelfeldspieler mit Fellbacher Wurzeln sich mit der Geschichte des Traditionsvereins beschäftigen, denn fortan wird er das Trikot der „Roten Teufel“, wie die Spieler des 1. FC Kaiserslautern genannt werden, für zwei Spielzeiten tragen. Er wechselt vom Zweitligisten FC Erzgebirge Aue in die dritte Liga und wird künftig im Fritz-Walter-Stadion, benannt nach dem Kapitän des Weltmeisterteams von 1954, am Betzenberg in Kaiserslautern spielen. „Der Trainer Boris Schommers und der Sportdirektor Boris Notzon haben mir in unseren Gesprächen das Gefühl gegeben, dass ich gebraucht werde. Mein Ziel ist, wieder mehr zu spielen als in der vergangenen Saison. Und ich freue mich riesig auf die Fans am Betzenberg“, sagt Nicolas Sessa.

Zuletzt kam er beim FC Erzgebirge Aue in der zweiten Bundesliga nur zu zwei Kurzeinsätzen. Nun hofft der dribbelstarke Mittelfeldakteur, wieder mehr Zeit auf dem Rasenplatz verbringen zu dürfen. Am nächsten Mittwoch steigt er mit seinen neuen Mitspielern ins Training ein. Der erste Auftritt in der Liga soll am dritten Wochenende im September stattfinden. Nicolas Sessa war erst vor rund einem Jahr vom VfR Aalen (Regionalliga) nach Aue gewechselt. Schon damals hatte es auch intensive Gespräche mit den Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern gegeben, doch der ambitionierte 24-Jährige wollte es in der zweithöchsten deutschen Spielklasse versuchen. Vor seinem Engagement beim VfR Aalen war Nicolas Sessa auch schon beim VfB Stuttgart II und bei der TSG Hoffenheim II. Mit den A-Junioren der TSG Hoffenheim um den Trainer Julian Nagelsmann (heute beim Bundesligisten RB Leipzig tätig) hatte er im Jahr 2014 die deutsche Meisterschaft gewonnen.

Auch seine beiden Brüder sind in der Fußballwelt aktiv. Kevin Sessa, 20, spielt beim 1. FC Heidenheim in der zweiten Bundesliga und hat jüngst nur knapp den Aufstieg verpasst. Dominic Sessa, 26, ist erst kürzlich zu seinem Heimatverein SV Fellbach zurückgekehrt und wird in der neuen Saison für die Verbandsliga-Mannschaft um den Trainer Giuseppe Greco auflaufen. Zuvor hat er das Trikot des Oberligisten SSV Reutlingen getragen und war auch schon einmal beim TV Oeffingen gewesen.

Für Nicolas Sessa beginnt nun, nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub, ein neues Kapitel in seiner Karriere. Er hat Großes vor – mit dem Verein und noch in seiner eigenen Laufbahn. „Der 1. FC Kaiserslautern gehört nicht in diese dritte Liga, er muss wieder weiter oben spielen“, sagt er. Wie zum Beispiel und vor allem damals, im Mai 1998, als dem Aufsteiger um den Trainer Otto Rehhagel mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft etwas Einmaliges gelungen war.