Sind von Dienstag, 29. August, an zu Gast in Stuttgart:Bundestrainer Joachim Löw und Nationalspieler Jushua Kimmich Foto: dpa

Die DFB-Kicker spielen am 4. September gegen Norwegen in Stuttgart. Doch bereits zuvor ist der Weltmeister in der Stadt zu Gast. Vielleicht eine Chance für Autogrammjäger?

Stuttgart - Prominenter Besuch in Stuttgart: Für die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland gastieren die DFB-Kicker von Dienstag an in der Landeshauptstadt. Gegen die Mittagszeit und bis 13 Uhr reisen Trainerstab und Mannschaft zum Hotel Le Meridien in der Willy-Brandt-Straße. Hier übernachten sie und bereiten sich auf die beiden anstehenden Länderspiele vor: am Freitag spielt der Weltmeister in Prag gegen Tschechien. Am kommenden Montag empfängt die Löw-Elf, die sich für die WM bereits qualifiziert hat, in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena Gruppengegner Norwegen.

Training unter Aschluss der Öffentlichkeit

Zwar ohne Kapitän Manuel Neuer, aber mit sieben Weltmeistern und 17 Spielern, die Anfang Juli den Confed Cup holten, kommt der 24-Mann-starke Kader nach Stuttgart. Einen Stadtführer werden die Fußballer nicht benötigen, sind doch sieben Kicker mit VfB-Vergangenheit an Bord: Timo Werner, Antonio Rüdiger, Sami Khedira, Mario Gomez, Joshua Kimmich, Sebastian Rudy und Bernd Leno spielten entweder für die Profi- oder die Jugendmannschaften des Bundesligisten aus Stuttgart. Für einen Bummel auf der Königstraße bleibt aber wohl sowieso keine Zeit. Die Mannschaft soll sich knapp neun Monate vor dem WM-Beginn einspielen. Gelegenheit dazu hat sie auf dem Gelände des VfB, wo das Training stattfindet. Dazu seien die Übungszeiten zwischen dem Stuttgarter Bundesligisten und der Nationalmannschaft so abgestimmt worden, dass beide Teams unbeschränkt die Plätze nutzen könnten, so ein VfB-Sprecher. Fans kriegen Deutschlands Elitekicker um Mesut Özil und Thomas Müller dabei nicht zu Gesicht. Die Mannen trainieren unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

„In Stuttgart haben wir mit dem DFB schon große Fußballfeste gefeiert, daran wollen wir auch dieses Mal anknüpfen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw bei der Kadernominierung am Freitag. Die Statistik gibt ihm Recht. Das letzte Länderspiel in der Landeshauptstadt gewann die Löw-Mannschaft im März vor dem Triumph bei der Weltmeisterschaft 2014 gegen Chile mit 1:0, Torschütze damals war Mario Götze. Auch im Hinblick auf die Attraktivität der deutschen Gegner können sich die Stuttgarter nicht beklagen. Seit 1994 fanden hier die wohl interessantesten Länderspiele statt – gegen die Top-Gegner Brasilien (2), Italien (2), Argentinien, Frankreich und Chile. Unvergessen bleibt auch das Spiel um Platz drei bei der WM 2006 gegen Portugal (3:1). Dieses aber wurde nicht vom DFB zugeteilt, sondern vom Fussball-Weltverband Fifa. Mit sieben „großen“ Gegnern seit 1994 führt Stuttgart die Rangliste der deutschen Städte an, dahinter folgen Berlin (5) und Gelsenkirchen (3). Wenn es sportlich um die Wurst geht, wenn eine Qualifikation besiegelt werden muss, liegen Dortmund (5) und München (3) vor Hamburg (3).

Für Stuttgart sprechen die „begeisternden Fans“

Warum Stuttgart gerne als Austragungsort genutzt wird, begründet Michael Kirchner, Leiter Organisation und Marketing des DFB, mit der Kapazität des Stadions, der guten Infrastruktur und der „Begeisterungsfähigkeit der Fans“. Diese würde auch Löw im Spiel gegen Norwegen gerne wiedersehen. „Wir wünschen uns eine stimmungsvolle Kulisse in Stuttgart und die Unterstützung unserer Fans und Zuschauer“, sagte er. Ob es so kommt, ist noch nicht sicher. Bis zum Freitagabend waren dem DFB zufolge noch 12 000 Restkarten übrig.