TVOe-Trainer Haris Krak wird beim 2:2 gegen den TSV Schornbach von Schiedsrichter Lars Schulmeister zweimal verwarnt und von der Bank verbannt. Foto: Eva Herschmann

Beim Fußball-Verbandsligisten SV Fellbach nutzt der Torwart Manuel Haug seine Chance und heizt damit den Konkurrenzkampf an. In Schornbach muss der Oeffinger Coach Haris Krak derweil hinter die Bande.

Fellbach - Nach zuvor sechs sieglosen Begegnungen haben die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach am vergangenen Samstag wieder einmal gewonnen. Das 6:1 beim Aufsteiger Türkspor Neu-Ulm war der zweite Saisonsieg im achten Punktspiel – und ein überaus verdienter. Denn die Mannschaft hat sehr zur Freude von Trainer Giuseppe Greco endlich einmal die Leistung auf dem Platz abgeliefert, die sie unter der Woche auch in den Trainingseinheiten gezeigt hatte. Besonders angetan war der Fellbacher Coach dabei von den Auftritten von Tamas Herbaly und Charalambos Parharidis. Erstgenannter hat über die Außenbahn mit viel Tempo seine Gegner mitunter schwindelig gespielt und viele Chancen kreiert – obwohl er ja eigentlich ein Vollstrecker ist. Zweitgenannter hat zwei Treffer markiert, obschon er diesmal eine defensive Position bekleidet hat. „Die beiden haben das schon richtig gut gemacht“, sagt Giuseppe Greco. Und weil der Coach keinen der beiden im Rennen um den Titel Spieler des Tages vorn sieht, wird er diesmal einfach an beide Fellbacher Akteure vergeben. Nicht weit weg mit seiner Leistung von den beiden Ausgezeichneten war am Samstag der Fellbacher Torwart Manuel Haug. Ihm hatte Giuseppe Greco erstmals in dieser Saison in einem Punktspiel den Vorzug vor Philipp Gutsche gegeben. Dies aber nicht etwa deshalb, weil er mit seiner eigentliche Nummer eins zuletzt unzufrieden war. „Manuel hat sich jetzt einfach mal eine Chance verdient“, hatte der Trainer vor der Partie gesagt. Und der wusste diese in Neu-Ulm auch zu nutzen. Manuel Haug agierte sehr selbstbewusst und weitflächig im Strafraum, lief dadurch viele Bälle ab und parierte unter anderem auch einen satten 25-Meter-Schuss. Beim frühen Gegentor in der dritten Minute von Burak Tastan, der aus sechs Meter abgezogen hatte, war er indes machtlos. „Da hätten wir schon in drei Situationen früher klären können und auch müssen“, sagt Giuseppe Greco. Nach der guten Leistung von Manuel Haug ist der Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten neu geschürt worden.

Kurz vor Ende der Partie wurde Haris Krak nochmals verwarnt

Seit vier Spielen haben die Landesliga-Fußballer des TV Oeffingen nicht mehr verloren. Nach acht Spieltagen – und zuletzt am Samstag nach dem 2:2 beim TSV Schornbach – steht das Team auf dem sechsten Tabellenplatz. Haris Krak, seit acht Jahren Trainer in Oeffingen, könnte eigentlich in recht entspannter Haltung an der Seitenlinie das Spiel beobachten. Doch der 40-Jährige, der von sich selbst sagt, dass er ein emotionaler Typ ist, hat das Ende der Partie in Schornbach nicht auf der Bank erlebt. Bereits vor der Pause hatte Oeffingens Chef-Anleiter von Schiedsrichter Lars Schulmeister die Gelbe Karte bekommen. Kurz vor Ende der Partie wurde Haris Krak nochmals verwarnt und somit vom Spielfeldrand verbannt. Als Grund habe ihm der Unparteiische „Beleidigung“ genannt, sagte der Gescholtene. „Ich habe zu einem Schornbacher Spieler das Wort Junge gesagt, wenn das eine Beleidigung ist, okay. Aber ich rede auch oft laut mit mir selbst.“ 75 Euro Strafe muss der Trainer zahlen, was er angesichts des Punktgewinns beim Rems-Murr-Konkurrenten verschmerzen wird, bei dem sich Michael Schick als Vorbereiter des ersten und Vollstrecker des zweiten Tores als Spieler des Tages hervortat. Am Sonntag, 15 Uhr, beim Heimspiel im Sami-Khedira-Stadion gegen den SV Kornwestheim, wird der Trainer an seinem angestammten Platz sitzen. Dann ist wieder hohe Emotionalität garantiert, denn Familie Krak wohnt in Kornwestheim.

Ein wenig Kritik musste Fabijan Domic dann aber auch einstecken

Für den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg in der Bezirksliga-Partie des SV Fellbach II gegen die SV Remshalden hat Verim Kica den Torschützen Fabijan Domic zunächst sehr gelobt: „Das hat er richtig klasse gemacht. Auf engstem Raum einen Gegner ausgetanzt und dann aus acht Metern überlegt eingeschoben“, sagte der Trainer des SV Fellbach II. Ein wenig Kritik musste der Youngster dann aber auch einstecken. Zur Pause hätten die Gastgeber laut ihres Trainers nämlich schon mit 4:0 führen müssen, wenn sie ihre vielen Großchancen konsequent genutzt hätten. Allein drei hatte Fabijan Domic. „In manchen Situation fehlt ihm einfach noch die Cleverness“, sagte Verim Kica, der dem 19-jährigen Stürmer, der vor der Saison aus der eigenen A-Jugend aufgerückt war, aber insgesamt eine „richtig starke Entwicklung“ bescheinigt. Eher unauffällig agierte dagegen am Sonntag bei den unterlegenen Remshaldenern der Mittelfeldmotor Philipp Röseke. Der 27-Jährige war vor einem Jahr – nach zuvor insgesamt acht Spielzeiten im Trikot der Fellbacher ersten und zweiten Mannschaft – zur SV Remshalden gewechselt und hatte mit seinem neuen Klub auf Anhieb die Vizemeisterschaft gefeiert. Auf die mögliche Aufstiegsrelegation zur Landesliga mussten die Remshaldener dann aber im Frühjahr wegen des vorzeitigen Saisonabbruchs aufgrund der Coronavirus-Pandemie allerdings verzichten. In die neue Runde ist das Team von Trainer Sascha Ricker, in dem in Marvin Listl ein weiterer Ex-Fellbacher und im spielenden Co-Trainer Ramazan Öztürk ein langjähriger Stettener stehen, mit zwei Siegen und drei Niederlagen gestartet.