Marco Fischer Foto: Patricia Sigerist

Die Abteilungsverantwortlichen des SV Fellbach lassen nach dann zwei Jahren zum Abschluss dieser Landesliga-Runde die Zusammenarbeit mit dem 35-jährigen Trainer auslaufen.

Fellbach - Zuweilen kommen beim Abteilungsleiter auch dann Anfragen und Bewerbungen an, wenn ein Trainerwechsel so fern ist wie der Meistertitel in der Landesliga. Mathias Fischer entscheidet über die Personalien bei den Fußballern des SV Fellbach mit Bedacht, Interessenten am Amt des ersten Übungsleiters der Abteilung lässt diese Attitüde aber nicht zurückschrecken. Die Aufgabe ist offenbar immer noch attraktiv – „trotz aller Misserfolge, die wir leider zu verzeichnen haben“, wie der 49-Jährige sagt. Andererseits sind es ja vielleicht gerade diese Misserfolge, die potenzielle Trainerkandidaten zur Offensive animieren. In den nächsten Tagen jedenfalls wird Mathias Fischer noch ungleich mehr Anrufe und Anschreiben bekommen als sonst. Denn jetzt ist die Entscheidung gefallen, dass der SV Fellbach die Zusammenarbeit mit dem Trainer Marco Fischer nach dann zwei Jahren zum Abschluss dieser Saison beenden wird.

Der Fellbacher Fußballchef, Rechtsanwalt von Beruf, moderiert den angekündigten Abschied des – nicht mit ihm verwandten – Namensvetters in professionellem Stil. „Die sportlichen Vorstellungen gehen auseinander. Wir haben keinen gemeinsamen Nenner für ein weitergehendes Engagement gefunden“, sagt Mathias Fischer. Zu sehr gingen nach wie vor auch die Darbietungen auf dem Spielfeld auseinander. Mal gefiel das Team in der Landesliga, mal verfiel es wieder in den alten Trott. Die schon seit geraumer Zeit planvolle Defensivarbeit wird noch zu oft von mäßig zielstrebigen Angriffsbemühungen torpediert.

Seit der Saison 2013/2014 hat der SV Fellbach Abstiegssorgen

So ist es bis dahin auch Marco Fischer nicht gelungen, den Negativtrend des SV Fellbach in der siebthöchsten Spielklasse zu stoppen. Seit der Landesliga-Runde 2013/2014 kommen die Gastgeber auf dem Grün des Max-Graser-Stadions um Abstiegssorgen nicht mehr herum. Nach seinem Einstieg im Sommer 2016 hat der ehemalige Oberliga-Fußballer mit dem SVF-Verbund lange um den Ligaverbleib bangen müssen; erst nach dem Relegationsspiel im Juni 2017 gegen den SV Leingarten (3:0) durften sich die Fellbacher Fußballer der weiteren Zukunft in der Landesliga sicher sein. Trotz einer Reihe sehenswerter Auftritte ist die Mannschaft mit Marco Fischer, davor als Trainer wie schon als Spieler bei der SpVgg 07 Ludwigsburg, auch im laufenden Geschehen über jenen zwölften Tabellenplatz nicht hinausgekommen, der ganz zum Schluss wieder eine unwillkommene Zusatzschicht fürchten lässt. „Wir haben Punkte unglücklich oder dumm liegen lassen“, sagt Marco Fischer: „Aber wir kriegen das noch in die richtige Richtung, davon bin ich felsenfest überzeugt.“

Der Sportwissenschaftler, 35, bietet nach allem, was man weiß, ein sehr gutes Training an. Nicht so gut ist wohl, warum auch immer, die Verbindung zur zweiten Vertretung des Vereins oder zu den Verantwortlichen der Jugendteams. Themen mit Verbesserungspotenzial bis zum Ende der Amtszeit des Trainers. Im Juni wird sein Zwei-Jahres-Vertrag auslaufen. „Das passt dann für beide Seiten“, sagt Marco Fischer. Und Mathias Fischer, der Abteilungsleiter, muss sich nun tatsächlich und intensiv mit all den Bewerbungen beschäftigen.