Fußball-Star Neymar zieht es wohl zu Real Madrid – bei PSG wurde er nicht glücklich. Foto: AP/dpa

Der Stürmerstar wird Paris wohl in Richtung Spanien verlassen – auch weil er die in ihn gesetzten Hoffnung in Frankreich nicht erfüllen konnte.

Paris - Das Versprechen der kleinen Männerrunde hält nicht einmal fünf Minuten. Keiner in der Bar im 19. Pariser Arrondissement wollte an diesem Abend auch nur ein Wort über Neymar verlieren. Aber wenn in Paris über Fußball diskutiert wird, fällt unweigerlich der Name des brasilianischen Stürmers. Allerdings sind nur wenige der Aussagen über den Elitekicker zitierbar – der sehr große Rest sind Flüche, Verwünschungen und Beschimpfungen.

Paris spielt ohne Neymar

Auf dem großen Fernseher an der Wand flimmert eine Zusammenfassung der Begegnungen des französischen Supercups. Paris Saint-Germain (PSG) hat gegen Rennes gespielt – allerdings ohne Neymar. Anfangs wurde noch über eine Verletzung spekuliert, aber der Grund war ein ganz anderer: offensichtlich ist ein Wechsel des Brasilianers näher als erwartet. Die Diskussionen seien „weiter fortgeschritten als zuvor“, erklärte PSG-Sportdirektor Leonardo.

Offiziell wird kein Name genannt, doch es ist ein offenes Geheimnis, dass Real Madrid um den Stürmer buhlt. Dessen Präsident Florentino Pérez will dem Torjäger nach Angaben der spanischen Zeitung „Sport“ im Falle eines Wechsels 40 Millionen Euro netto pro Jahr zahlen. Bereits vor wenigen Tagen hatten spanische Medien berichtet, Real habe dem französischen Fußball-Meister PSG ein Angebot von 120 Millionen Euro für den Angreifer gemacht und dem Verein zusätzlich einen Transfer von Weltfußballer Luka Modric in Aussicht gestellt.

Millionen-Deal um den Stürmerstar

Viele Fans in Paris wären froh, wenn das Kapitel Neymar endlich abgeschlossen wäre. Der Stürmer war 2017 für die bisherige Rekordablöse von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona nach Paris gewechselt. Die Geldgeber aus Katar hatten gehofft, dass er die Mannschaft an die Spitze des Weltfußballs führen würde, doch diese Erwartungen wurden bitter enttäuscht. Immer wieder kam das frühe Aus in der Champions League. Zudem machte der Angreifer in Paris zuletzt weniger durch sportliche Leistungen, als durch private Eskapaden und viele Verletzungen von sich reden.

Neymar will Paris verlassen

Neymar selbst hatte zuletzt keine Zweifel daran gelassen, dass er PSG wieder verlassen will. Das Problem an einem Wechsel nach Madrid ist – der Brasilianer will eigentlich nach Barcelona. Das Interesse der Katalanen war aber offensichtlich nicht groß genug, vielleicht auch weil sie die Eigenheiten des Stürmers sehr genau kennen. Während seiner Zeit in Barcelona kratzte es mächtig an Neymars riesenhaftem Ego, dass er hinter dem Weltstar Lionel Messi immer nur die zweite Geige spielte. Durch den Wechsel nach Paris wollte Neymar offensichtlich aus dessen übergroßem Schatten treten und zum Weltfußballer reifen – das allerdings ist gründlich missglückt. Nun kehrt der Brasilianer zumindest nach Spanien zurück und klettert in der Liste der bestbezahlten Fußballer wohl auf Platz Zwei – hinter Lionel Messi.