Alassane Plea musste frühzeitig das Spielfeld verlassen. Foto: dpa/Ronald Wittek

Lange ist Borussia Mönchengladbach beim SC Freiburg die bessere Mannschaft - ehe ein Wechsel von Trainer Christian Streich die Wende für die Gastgeber bringt. Zwei Platzverweise in der Schlussphase schwächten den Champions-League-Anwärter zusätzlich.

Freiburg - Freiburgs Rekordtorschütze Nils Petersen hat Borussia Mönchengladbach eine Chance im Rennen um einen Champions-League-Platz verdorben. Der eingewechselte ehemalige Fußball-Nationalstürmer führte den SC Freiburg am Freitagabend zum 1:0 (0:0) gegen den Königsklassen-Anwärter. Mit einem Kopfball-Aufsetzer bei seiner ersten Aktion erzielte Petersen den einzigen Treffer der Partie (58. Minute).

Zum Auftakt des 30. Spieltags nutzten die Gladbacher ihre Überlegenheit der ersten Hälfte nicht, um die Konkurrenten unter Druck zu setzen. Stürmer Alassane Plea schwächte seine Mannschaft zudem mit einer Gelb-Roten-Karte (68.) und wird damit das Gastspiel beim FC Bayern München verpassen. Sportdirektor Max Eberl wurde daraufhin mit einer Roten Karte wegen Meckerns von der Ersatzbank geschickt. In der Tabelle sind die Gladbacher zunächst weiterhin Vierter punktgleich mit dem Fünften Bayer Leverkusen.

Den Freiburgern von Trainer Christian Streich gelang im fünften Spiel nach der Corona-Unterbrechung der erste Sieg. Die Breisgauer dürfen damit weiter auf einen Europa-League-Platz schielen.

Waldschmidt scheitert knapp

Trotz der anfänglichen klaren Überlegenheit der Borussia hatte Nationalspieler Luca Waldschmidt, der als einziger im Vergleich zum 0:1 gegen Leverkusen vor einer Woche neu in die Startelf gerückt war, sogar die Chance, die Gastgeber in Führung zu bringen. Sein Schuss aus rund zehn Metern ging aber klar über das Tor (9.).

Die Gladbacher attackierten früh und erarbeiteten sich mehr und mehr Spielkontrolle und Dominanz. Aber auch die wohl größte Chance in einer umkämpften ersten Halbzeit konnte der Champions-League-Anwärter aber nicht zur Führung nutzen. Nach einem Schuss von Patrick Herrmann verlängerte Florian Neuhaus den Ball ins Netz - stand dabei aber im Abseits (26.). Gut zehn Minuten später war es erneut Neuhaus, der nach Kopfball-Vorlage von Lars Stindl mit einem Lupfer scheiterte.

Trainer Christian Streich trieb seine Freiburger von der Seitenlinie aus engagiert an. Mit großem Einsatz verhinderte sein Team den Rückstand - und hatte kurz vor der Halbzeit sogar die überraschende Chance auf die Führung. Lucas Höler zielte von der Strafraumgrenze aus zu mittig, um Gladbachs Keeper Yann Sommer zu überwinden.

Die erste Chance nach Wiederbeginn gehörte auch dem Sport-Club: Ein Distanzschuss von Nationalspieler Robin Koch strich knapp am Pfosten vorbei - Sommer wäre chancenlos gewesen (49.). Auf der Gegenseite rettete Philipp Lienhart vor dem einschussbereiten Marcus Thuram.

Freiburg überlegen

Nach knapp einer Stunde wechselte Streich offensiv - und wurde prompt belohnt. Der eingewechselte Petersen köpfte nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo mit seinem ersten Ballkontakt zur Führung ein. Gladbach war nun gefordert, präsentierte sich offensiv aber längst nicht mehr so überlegen wie noch in der ersten Halbzeit.

Die Gelb-Rote Karte für Plea, der in der ersten Halbzeit wegen Ballwegschlagens verwarnt worden war, schwächte die Gladbacher zusätzlich. Die Freiburger waren nun überlegen und hätten sogar auf 2:0 erhöhen können. Höler scheiterte mit einem Kopfball an Sommer (84.), Grifos Pass bei einer Konterchance war zu schlampig (88.).