Florian Neuhaus trifft für die Borussia aus Mönchengladbach. Foto: dpa/Sven Hoppe

Der FC Bayern München hat zum Rückrunden-Auftakt in der Fußball-Bundesliga sein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach verloren. Zahlreiche Spieler fehlten.

München - Herbstmeister FC Bayern München hat mit einer Notbesetzung zum Start ins neue Jahr gegen Borussia Mönchengladbach seine Corona-Quittung bekommen. Beim Comeback von Nationalspieler Joshua Kimmich konnte die Münchner Offensive um den sofort wieder treffenden Weltfußballer Robert Lewandowski am Freitagabend beim 1:2 (1:2) nicht die Mängel in der umformierten und lückenhaften Abwehr übertünchen. Nach dem 20. Saisontor von Lewandowski (18. Minute) wachten die Gladbacher auf und wendeten die Partie durch Treffer von Florian Neuhaus (27.) und Stefan Lainer (31.) gegen Bayerns Ersatztorwart Sven Ulreich.

Paul Wanner feiert Bundesliga-Debüt

Die Bayern drängten nach der Pause vergeblich auf den Ausgleich - Lewandowski traf die Latte (62.) und scheiterte am stark haltenden Yann Sommer (78.). Die Borussia ärgerte bei zeitweisem Schneefall in der leeren Allianz Arena die vor allem durch neun Corona-Fälle dezimierten Bayern wie schon beim triumphalen 5:0 Ende Oktober im DFB-Pokal. Eine Viertelstunde vor Schluss kamen sogar die beiden Teenies Paul Wanner und Lucas Copado zu ihrem Bayern-Debüt - Wanner im Münchner Rekordalter von 16 Jahren und 15 Tagen. Trotz des Fehlstarts in die Bundesliga-Rückrunde bleiben die Bayern klar an der Tabellenspitze.

Bayern-Spiel insgesamt sehr unruhig

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann verfolgte in dicker Winterjacke die erste Findungsphase seiner Notelf. Kimmich, der nach zweimonatiger Corona-Pause und -Aufregung zunächst als Rechtsverteidiger spielte, steigerte sich merklich und war bald schon wieder Antreiber und Anführer. Das Bayern-Spiel war aber insgesamt zu unruhig. Auf der in der ersten Halbzeit sehr anfälligen linken Seite half der eigentlich viel offensivere Marcel Sabitzer hinter dem 19 Jahre alten Malik Tillman aus.

Bei der Startelf, hatte Nagelsmann kurz vor dem Anpfiff gesagt, „da kann es schon sein, dass mancher Verein sagt, die hätten wir gerne“. Und zunächst war auf die verbliebenen Starspieler auch Verlass. Serge Gnabry prüfte zunächst Sommer (8.), dann kam der Weltfußballer: Lewandowski, der auch in diesem Jahr unter den Top-3 der FIFA-Wahl steht, ließ Nico Elvedi aussteigen und traf zur Führung. Der letzte Pass kam von Thomas Müller, ohnehin bester Vorlagengeber der Liga.

Lainer erzielt die Gladbacher Führung

In der Defensive blieb der Rekordmeister auf rutschigem Rasen aber anfällig. Die Gäste, die auch vier Corona-Ausfälle zu beklagen haben, nutzten ihren ersten gefährlichen Angriff zum Ausgleich. Nach einer Flanke des starken Lainer schafften es die Bayern nicht, Pokal-Schreck Breel Embolo vom Pass auf Neuhaus abzuhalten. Nur gut vier Minuten später gewann der 1,75 Meter große Lainer nach einer Ecke das entscheidende Kopfballduell gegen Benjamin Pavard und überwand Manuel Neuers Vertreter Ulreich erneut.

Bis zur Halbzeitpause entwickelte sich ein offenes, aber zerfahrenes Spiel, in dem die Gladbacher die Probleme der Bayern immer wieder offenlegten und ihre Chance witterten. Lainer (44.) und Embolo (45.) hatten weitere Möglichkeiten. Die Bayern kamen trotz vermehrter Ungenauigkeiten im Aufbau durch den Pfostenschuss von Lewandowski fast von der Torauslinie noch zur großen Chance zum Ausgleich, Müllers Nachschuss klärte Matthias Ginter auf der Linie (45.+2).

Lewandowski trifft die Latte

Nagelsmann hatte angesichts seiner mit Junioren besetzten Bank kaum Möglichkeiten, neue Impulse zu setzten. Seine Startelf-Spieler versuchten entsprechend, in der zweiten Halbzeit mehr Druck aufzubauen. Jamal Musiala, auf dessen Trikot der Name des fehlenden Corentin Tolisso stand, scheiterte am guten Sommer nach Doppelpass mit Müller (56.), der den Gladbacher Keeper auch nicht überwand (58.). Die Borussia wackelte in dieser Phase bedenklich - Müller und im Nachsetzen Kimmich hatten die nächste gute Chance (60.). Lewandowski traf die Latte (62.).

Gladbach-Trainer Adi Hütter war an der Seitenlinie überhaupt nicht zufrieden. Die Bayern erstarkten auch dank der viel zu passiven Gäste, die kaum mehr einen Ball halten konnten. Hütter reagierte mit einem Doppelwechsel (64.), sein Team wurde in der Folge mit Kontern etwas gefährlicher. Der eingewechselte Alassane Plea hatte die Chance zum 3:1 (84.).