Das „Fusion“-Festival verspricht „vier Tage Ferienkommunismus“. Foto: dpa

Wie wird das „Fusion“-Festival nach all dem Streit in den vergangenen Monaten? Am ersten Tag sind Veranstalter und Polizei noch sehr entspannt – trotz der Neuerungen, die es in diesem Jahr gibt.

Lärz - Einen Tag dem Beginn des „Fusion“-Festivals an der Mecklenburgischen Seenplatte zeigen sich Veranstalter und Polizei zufrieden. Bisher seien 53 000 Besucher angereist, teilte Susanne von Essen vom Veranstalter Kulturkosmos am Donnerstag mit. Insgesamt werden bis Sonntag rund 70 000 Gäste erwartet. Monatelange hatte es Diskussionen um das Sicherheitskonzept gegeben, das Festival war eine Zeit lang in Gefahr.

In diesem Jahr wurde erstmals eine mobile Polizeiwache eingerichtet, jedoch außerhalb des Geländes. Die Frage, ob die Beamten jederzeit und anlasslos Zutritt zum Festivalgelände haben sollen, war einer der Streitpunkte in den vergangenen Monaten zwischen Behörden und Veranstalter. Der jetzige Kompromiss sei aber „zukunftsträchtig“, sagte „Fusion“-Vorstand Martin Eulenhaupt.

Zum ersten Mal in den 22 Festival-Jahren wurden Journalisten auf das Gelände gelassen - nur mit Begleitung und in einer befristeten Zeit. Bisher habe es dafür keinen Bedarf gegeben: „Warum sollte Presse da sein, so spannend ist es hier nicht“, sagte die Sicherheitsbeauftragte des Kulturkosmos-Vereins, Silke Thiemann. Rund um den Konflikt mit den Behörden sei die Aufmerksamkeit durch die Medien jedoch sehr hilfreich gewesen.

Festival hat keine Sponsoren und macht keine Werbung

Bisher hatte die Polizei wenig Arbeit mit dem Festival. An den beiden Straßenkontrollpunkten seien bis zum Donnerstagmittag 23 Anzeigen wegen Fahrens unter Einfluss von Betäubungsmitteln und rund 30 Anzeigen wegen des Besitzes unerlaubter Substanzen erstattet worden, teilte die Polizei mit. Knapp 60 Beamte schieben an den beiden Kontrollpunkten Wache. Auf der mobilen Polizeiwache seien bis zum Donnerstagnachmittag noch gar keine Meldungen eingegangen, hieß es.

Wie viele Polizisten insgesamt im Einsatz sind, wollte die zuständige Polizeibehörde nicht sagen. Es seien aber weniger als die in dem alten Sicherheitskonzept diskutierten 1000 Beamten. 2018 waren rund 300 Polizisten zum Festival beordert worden. Der Veranstalterverein Kulturkosmos hat hunderte Helfer- sogenannte Supporter - engagiert. Auch 36 Ärzte und rund 400 Freiwillige mit Sanitätsausbildung sind auf dem Gelände. Diese arbeiten den Angaben zufolge ohne Bezahlung.

Das alternative, nicht-kommerzielle Festival verspricht „vier Tage Ferienkommunismus“ mit Musik, Theater, Kino, Performance, Installationen sowie vegetarischer Kost. Es gibt keine Sponsoren und keine Werbung.