Ein seltener Lamborghini Veneno Roadster, von dem es weltweit nur neun Exemplare gibt, erzielte einen Rekordpreis von 7,6 Millionen Euro. Foto: AP/Laurent Gillieron

25 beschlagnahmte Luxusautos des Sohns des Präsidenten von Äquatorialguinea sind in Genf versteigert worden, darunter auch ein seltener Lamborghini, der einen Rekordpreis erzielte.

Genf - Ferraris, Lamborghinis, Bentleys und ein Maserati: In der Schweiz sind 25 beschlagnahmte Luxusautos des Sohns des Präsidenten von Äquatorialguinea versteigert worden. Die Auktion brachte am Sonntag 21,6 Millionen Euro ein, wie das Auktionshaus Bonhams mitteilte. Ein seltener Lamborghini Veneno Roadster, von dem es weltweit nur neun Exemplare gibt, erzielte einen Rekordpreis von 7,6 Millionen Euro.

Die Schweizer Justiz hatte die Luxuskarossen 2016 im Zuge von Korruptionsermittlungen gegen Teodorin Obiang beschlagnahmt. Dem Sohn von Staatschef Teodoro Obiang Nguema und Vizepräsidenten des erdölreichen Äquatorialguinea wird schon seit langem vorgeworfen, Staatsgelder zu veruntreuen, um seinen teuren Lebensstil zu finanzieren. 

Im Zuge einer Vereinbarung stellte die Schweizer Justiz die Ermittlungen gegen den 51-Jährigen ein, behielt aber die Autos und erhielt zusätzlich 1,4 Millionen Euro. Der Erlös der Auktion soll an Hilfsorganisationen fließen, die sich in Äquatorialguinea engagieren. Die Spendenflüsse werden vom Schweizer Außenministerium überwacht.

Eine Sprecherin des Auktionshauses Bonhams zeigte sich mit dem Ergebnis der Versteigerung zufrieden. „Das war ein sehr erfolgreicher Verkauf“, sagte Lynnie Farrant AFP. Bonhams habe mit einem Erlös von 17 Millionen Euro gerechnet. Nach Angaben des Auktionshauses hatte ein einziger Privatsammler über einen Stellvertreter mehrere der Luxuskarossen erstanden, darunter auch den Lamborghini Veneno Roadster.  

Äquatorialguinea ist der drittgrößte Erdölproduzent Afrikas

Das kleine zentralafrikanische Land ist der drittgrößte Erdölproduzent Afrikas. Mehr als die Hälfte der Bewohner lebt aber in Armut. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Regierung nicht nur wegen Korruption, sondern auch wegen ihrer repressiven Gesetze und der brutalen Unterdrückung der Opposition. Teodorin Obiang wird als künftiger Nachfolger seines Vaters gehandelt, der seit vier Jahrzehnten an der Macht ist.

Der jetzige Vizepräsident wurde bereits im Oktober 2017 in Frankreich zu drei Jahren Haft auf Bewährung und einer vorerst ausgesetzten Strafzahlung von 30 Millionen Euro verurteilt. Das Strafgericht in Paris sprach ihn damals in Abwesenheit der Untreue und Korruption schuldig. Unter anderem soll er neben weiteren Luxusautors ein exklusives Anwesen in Paris sowie eine Jacht gekauft haben. Seine Anwälte legten Berufung ein.

Im vergangenen September dann beschlagnahmten Polizei und Zoll in Brasilien Luxusuhren und Bargeld im Wert von über 16 Millionen Dollar aus dem Gepäck von Teodorin Obiangs Delegation, als er zu einem privaten Besuch nach São Paulo jettete, wie die brasilianischen Medien damals berichteten.