Auswärtige Kulturpolitik findet Ellen Strittmatter spannend. Foto: DLA Marbach

Die Germanistin Ellen Strittmatter will mit Kunst die Völkerverständigung voran bringen. Deshalb wechselt sie ans Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart.

Stuttgart - Ellen Strittmatter übernimmt die ifa-Galerie.

Frau Strittmatter, wieso wechseln Sie als Literaturexpertin zur Bildenden Kunst?
Ich komme ursprünglich aus dem Kunstbereich, habe an der Kunstakademie in Stuttgart studiert. Die Literatur ist die andere wichtige Seite in meinem Leben. Aber ich bin seit zwölf Jahren in Marbach, deshalb ist es schön, etwas Neues zu machen.
Waren Sie auch selbst künstlerisch tätig?
Ja, ich habe Malerei studiert und bin nach dem Studium ans Deutsche Literaturarchiv gekommen. Das Kuratieren ist für mich aber auch eine künstlerische Tätigkeit, ich habe darin immer viel kreatives Potenzial gesehen.
Aber werden Sie noch kuratieren können?
Ich werde neue Impulse setzen. Für das Kuratieren selbst gibt es ausgewählte Teams.
Der ifa-Posten ist mit Organisation und Diplomatie verknüpft. Was reizt Sie daran?
Mich reizt der Dialog der Kulturen, die Begegnung von Kulturen über die Kunst – und damit die Völkerverständigung. Ich glaube, dass die auswärtige Kulturpolitik ein äußerst spannendes Betätigungsfeld ist und man gut über das Museum nachdenken kann als Ort der Begegnung und als Verhandlungsort über Werte und gesellschaftliche Bewegungen.
Ulrich Raulff, der künftige ifa-Präsident, ist Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach. War er Ihr Fürsprecher?
Das kann ich nicht bestätigen, er fängt ja erst im Oktober an. Aber ich freue mich natürlich, dass wir beide ans ifa wechseln, wir haben in Marbach immer sehr gut zusammengearbeitet.