Elizabeth Best halbiert sich in der neuen Show im Stuttgarter Varieté selbst. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Bei der neuen Show im Friedrichsbau Varieté in Stuttgart geht es heiß her. So heiß, dass die Feuerwehr parat steht. Am Freitag feiert „Magic Rocks 13 Illusionists – One Show“ Premiere.

Stuttgart - In der Landeshauptstadt gedeiht Magie, zumindest im Theater. Ist doch das Genre höchst beliebt beim Stuttgarter Publikum. Und so steht die erste Eigenproduktion des Friedrichsbau Varieté im Jubiläumsjahr seines 25. Geburtstags im Zeichen der Zauberei: „Magic Rocks 13 Illusionists – One Show“ heißt das Programm, das am kommenden Freitag auf dem Pragsattel Premiere feiert.

Dass der Regisseur und Künstlerische Leiter des Hauses, Ralph Sun, gleich 13 der renommierten Zauberkünstler aus der ganzen Welt und über 40 verschiedenen Illusionen auf eine Bühne bringt, das sei etwas Besonderes, so Friedrichsbau-Geschäftsführer Timo Steinhauer. „Normalerweise arbeiten Magier solitär. Auch hier gibt jeder seinen eigenen Charakter, und dennoch verschmelzen sie erstmals zu einem magischen Ensemble, wie eine Rockband. Keine Angst, man muss nicht ausgemachter Rockmusikfan sein, das funktioniert wie im Film.“

Für jeden Geschmack etwas dabei

Dass für jeden Geschmack etwas dabei ist, zeigten denn auch kleine Ausschnitte auf der Preview, durch die Conferencier und Comedy Magician Jorgos Katsaros führte. Der griechische Schwabe kam freilich stilvoll gekleidet in Schuluniform und wurde gepflegt eingeläutet mit den berühmten Höllen-Glockenklängen und Riffs von AC/DCs „Hells Bells“. Kaum hatte der Trickser auf dem Geigenkasten die ersten Luftgitarren-Sounds angeschlagen, züngelten auch schon die ersten Flammen in die Höhe. Ist doch unter anderem Igna Fire mit von der Partie, der italienischer Großillusionist löste sich unter anderem mit Hilfe seiner Assistentinnen Caroline Dondeynaz und Laura Morano in Luft auf, nur um mit Pyrotechnik am anderen Ende der Bühne wieder aufzutauchen, in neuen Klamotten. Seine Jacke hatte derweil eine der Damen an, die überraschenderweise in einer transparenten, mit Schwertern durchbohrten Box erschien.

Und während sein Landsmann Skizzo, ebenfalls in Lederkluft, seine langgelockte Mähne schüttelte und mit einer Feuergitarre kämpfte, bettete ein weiterer Landsmann ein Mädel in unschuldigem weißen Nachtgewand auf Rosen: Andrew O’Ryon machte aus Valentina Cocco zu Bon Jovis „Bed of Roses“ eine um ihn herum schwebende Jungfrau. Unversehrt zauberte wiederum der Österreicher Sven Alexiuss das sexy Rockmädel Joan aus einzeln gestapelten Flugkoffern, indes Craig Christian und Elizabeth Best alias Evolution of Magic Tauben aus brennenden Zylinder holten, Frauen zu Tauben verwandelten, sich selbst halbierten oder Rasierklingen schluckten, um sie dann wieder an einer Schnur geknüpft aus dem Mund hervorzuholen. Freilich spielten auch noch die Assistentinnen Charlotte Frankitt und Olivia Leanne Grainge eine Rolle in der gewitzten Show des weltweit erfolgreichen britischen Entertainers mit der Rocktolle und seiner langjährigen Bühnenpartnerin.

Ein anspruchsvolles Bühnenbild

Dem Motto „Magic Rocks“ entsprechend entwarf denn auch Ralph Sun das Bühnenbild: felsartige Strukturen wurden geometrisch umgedeutet, raffiniert grün, blau und in anderen wechselnden Farben beleuchtet. Eine Herausforderung angesichts der verschiedenen Bedürfnisse der Zauberkünstler, schließlich spielt das Licht keine unwesentliche Rolle, damit es mit der Magie klappt.

Dazu trage selbstredend die ganze Crew des Friedrichbau Varietés bei, wie Timo Steinhauer betonte. „Bei so vielen Großillusionen muss hinter der Bühne stets alles umgeräumt und für die jeweils kommende Nummer in den Startlöchern stehen!“ Das habe man erst einmal logistisch austüfteln müssen, verriet er. Und auch, dass erstmals Feuerwehrmänner an der Seite dabei sein werden. „Wir hatten noch nie so viele Nummern auf der Bühne, bei denen Flammen eine Rolle spielen.“ Apropos, wer einen Blick hinter die Kulissen werfen will, der kann dies bei der Hausführung am 15. März tun. Am Muttertag gibt es ein Meet & Greet mit den Künstlern. „Wir haben ein Geburtstags-Special“, so Steinhauer. „Alle Geburtstagskinder haben, wenn sie an ihrem Ehrentag kommen, freien Eintritt – in Begleitung von mindestens zwei weiteren Gästen.“