Schilderproteste bei Fridays for Future in Stuttgart Foto: 7aktuell/Marc Gruber

Die Aktivisten von Fridays for Future haben am Freitag auch in Stuttgart demonstriert. Laut Veranstalter waren es 10 000 Teilnehmer.

Stuttgart - Der Regen tat der Veranstaltung keinen Abbruch, glaubt man dem 17-jährigen Jonathan Heckert. Er ist der Pressesprecher des Fridays for Future-Ablegers in Stuttgart. Mehr als 10 000 Menschen, so schätzt er, haben am Freitag an der Klimastreik-Demo in Stuttgart teilgenommen. Auch in anderen Städten in der Region wurde demonstriert.

Opa for Future auch dabei

Hintergrund ist die UN-Klimakonferenz Anfang Dezember in Madrid, bei der Deutschland Verantwortung übernehmen müsse, so die Forderung der Klimaschützer. Man sei unzufrieden mit dem Klimapaket der Bundesregierung. Diese blockiere damit jegliche Bemühungen im Kampf für Klimagerechtigkeit, heißt es in einer Pressemitteilung von Fridays for Future. Drei Demonstrationszüge starteten um 12 Uhr vom Hölderlinplatz, Erwin-Schoettle-Platz und vom Nordbahnhof in Stuttgart. Mehrere Hundert Teilnehmer zogen, begleitet von Musik, vom Nordbahnhof vorbei am Pragfriedhof in Richtung Bahnhofsvorplatz. Dabei lautete die Forderung im Sprechchor: „Hoch mit dem Klimaschutz, nieder mit der Kohle“. Unter den Demonstranten waren vor allem Kinder und Jugendliche.

Doch auch der 60-jährige Christof Fröschle nahm an der Demonstration teil, um den Oberkörper trug er ein Schild mit der Aufschrift „Opas for Future“. Seit Fröschle Großvater sei, habe er einen besonderen Motivationsschub. „Ich habe in den Siebzigern schon in der Schule gelernt, dass wir mit der Verbrennung fossiler Energien aufpassen müssen. Wir haben Jahrzehnte vertan“, erzählt der Pfarrer am Rande der Kundgebung. Jonathan Heckert zeigt sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Es war eine tolle Zusammenarbeit mit der Polizei und es ist schön, dass wir wieder so viele Menschen auf die Straße bewegen konnten“. Die Demonstrationszüge, sowie die Kundgebung am Bahnhof sind nach Angaben der Polizei friedlich verlaufen. Im Bus- und Stadtbahnverkehr der Stuttgarter Straßenbahn (SSB) kam es aufgrund der Demonstration immer wieder zu Verspätungen und Streckensperrungen. Aufmerksamkeit versuchte das Aktionsbündnis Kesselbambule zu erregen. Die Mitglieder demonstrierten am Freitag vor der Filiale der BW-Bank an der Königstraße und schütteten einen Berg Kohle vor den Eingang.

Auch in kleineren Städten gab es Demos

Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) haben viele Tausende Menschen am Freitag in Baden-Württemberg für einen besseren Klimaschutz zusammengekommen. So zogen in Freiburg nach Schätzungen der Polizei vom Platz der Alten Synagoge aus rund 8500 Menschen durch die Innenstadt. In Karlsruhe waren es nach Polizeiangaben etwa 5000 Teilnehmer.

Insgesamt versammelten sich allerdings deutlich weniger Demonstranten als beim globalen Klimastreik im September. „Das ist angesichts der Kälte verständlich“, sagte eine Organisatorin von Fridays for Future. Zu Demonstrationen im Südwesten riefen die Klimaaktivisten auch in Ulm und in kleineren Städten wie Überlingen, Geislingen an der Steige und Schorndorf auf.