Camilla Kranzusch hat ihren Beruf an den Nagel gehängt und ist Klimaaktivistin geworden Foto: /Bilger

Nach der Großdemo am vergangenen Freitag ist ein eher kleiner Haufen unterwegs. Die Botschaft ist jedoch die gleiche. Schülerinnen und Schüler gehen für den Klimaschutz auf die Straße.

Stuttgart - Camilla Kranzusch hat ihren Job aufgegeben. Die 24-jährige Filmkamerafrau ist nun Klimaaktivistin. Schritt für Schritt kämpft sie für eine bessere Zukunft – im wahrsten Wortsinne. Mit Bahn, Boot und vor allem zu Fuß ist sie für das Bündnis „Go for Climate“ unterwegs von Berlin nach Marokko. Auf der Strecke führt sie Interviews mit Experten und spricht auf Demos – so auch am Freitag auf der Stuttgarter Fridays-for-Future-Demo.

Nur rund 200 Teilnehmer sind am Freitag mit dabei

Nach der gewaltigen Kundgebung mit gut 30 000 Teilnehmern am vergangenen Freitag wirkte das Häufchen von rund 200 Teilnehmern winzig, das sich auf dem Marktplatz traf. „Egal, wir sind hier, auch wenn es mal mehr und mal weniger sind“, kommentierte dies eine Teilnehmerin. Über die Theodor-Heuss-Straße und den Arnulf-Klett-Platz zog die Gruppe zum Pariser Platz. Dort sprach unter anderem Camilla Kranzusch. Sie wünscht sich, dass nicht nur über Probleme im Zusammenhang mit der Klimakrise gesprochen wird. „Es gibt die Lösungen schon, darüber müssen wir reden“, forderte sie. So zum Beispiel die Solarthermie. Allein mit der Kraft der Sonne werde bei dieser Technik Wasser erhitzt, der beim Kochen entstehende Dampf treibe Turbinen an. Das sei sauberer Strom, für den die Technik schon existiere. In Marokko – wohin ihre Reise führt – entstehe aktuell ein Solarthermiefeld, das künftig 42 Prozent des Energiebedarfs des Landes decken werde.